Bochum. Schon am ersten Tag funktioniert das unkomplizierte Buchungssystem. Die Meinung einer Dortmunder Familie freut den Tierpark Bochum besonders.

Irgendwie müssen die Flamingo offensichtlich spüren, dass an diesem Tag irgendetwas anders ist als an jedem einzelnen Tag der vergangenen vier Monate. Am Mittwoch, 10. März, öffnete der Tierpark Bochum wieder die Türen für seine Besucher und Besucherinnen, nachdem er zuletzt am 1. November 2020 Publikum begrüßen konnte. „Das ist ein total spannendes Gefühl, für unsere Gäste aber natürlich auch für die Tiere. Die sind ganz aufgeregt“, sagt Zoodirektor Ralf Slabik und seine Freude ist trotz Maske zu erkennen.

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Zumindest ein bisschen Alltag ist zurückgekehrt, wenn auch mit diversen Einschränkungen und selbstverständlich mit den Abstands- und Hygieneregeln der Corona-Pandemie. Direkt am Eingang ist ein Zelt aufgebaut. Denn die Besucher, die sich zuvor telefonisch und recht bald auch online anmelden, haben einen Zettel auszufüllen, um eine Zurückverfolgung im Falle einer Ansteckung möglich zu machen.

Wie bekomme ich ein Tierpark-Ticket?

Jeweils zwei Tage im voraus können Tickets für einen Besuch im Tierpark reserviert werden. Für die Reservierungen hat der Tierpark, zwischen 10 und 16 Uhr folgende Telefonleitungen freigeschaltet: 0234/950 29 42 oder 950 29 26.

Maximal 530 Personen dürfen gleichzeitig im Park sein. Der Park ist verpflichtet, Besucherdaten abzufragen, um eine Kontaktnachverfolgung zu ermöglichen.

Besucher lassen sich nicht abschrecken

Doch die Menschen sehnen sich nach den Tieren und lassen sich von dieser etwas aufwändigen Prozedur nicht abschrecken. Der Tag ist in zwei Zeitfenster aufgeteilt (9 bis 13.15 und 13.45 bis 18 Uhr). Schon für den Vormittag haben sich 230 Besucher angemeldet. Maximal 530 Personen dürfen sich gleichzeitig auf dem Gelände aufhalten. „Am Nachmittag waren wir schon ausgebucht“, freut sich Miriam Kreimeyer vom Tierpark. Für die nächsten Tagen kündigt sie ein praktisches Online-Buchungssystem an. Dieses werde derzeit eingerichtet.

Familie Kringel aus Dortmund ergatterte sich direkt am ersten Öffnungstag ein Ticket im Tierpark: v.l. Mutter Anne, Vater Benedikt, Sohn Christian (6) und Tochter Marlene (3).
Familie Kringel aus Dortmund ergatterte sich direkt am ersten Öffnungstag ein Ticket im Tierpark: v.l. Mutter Anne, Vater Benedikt, Sohn Christian (6) und Tochter Marlene (3). © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

Doch wer Tiere liebt, ließ sich auch von einem Telefonanruf nicht abschrecken. Wie etwa Familie Kringel aus Dortmund. Die Eltern Benedikt und Anne sind bekennende Tierpark-Bochum-Fans, obwohl es ja auch in Dortmund einen Zoo gibt. „Wir finden den Tierpark hier besser, es ist alles sauberer und uns gefällt das Konzept hier“, sagt Anne Kringel. Sie freut sich, denn sie hätte gar nicht erwartet, so schnell einen Termin zu bekommen. Die beiden Kinder, der sechsjährige Christian und seine dreijährige Schwester Marlene, haben auch schon ihre Favoriten. Während Christian sich in die Reihe der zahlreichen Erdmännchen-Fans einreiht, schwärmt Marlene für die Fische.

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Zwar hat das Aquarien- und Terrarienhaus auch wieder geöffnet, doch gilt hier noch einmal eine gesonderte Zugangsbeschränkung. Diese wird mit einer Ampel geregelt, da sich dort nur maximal 35 Personen gleichzeitig aufhalten dürfen. Dabei lockt drinnen eine ganz besondere Attraktion. Der Tierpark in Bochum ist nämlich der einzige Zoo in Europa, der eine Ringelboa hält. Die in Mittelamerika beheimatete Schlange bringt ihren Nachwuchs lebend zur Welt. Zu der Schlange kam der Tierpark durch einen Zufall. Sie hat das Exemplar nach einer Beschlagnahme durch den Zoll übernommen.

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Keine öffentlichen Fütterungen

Um das Infektionsrisiko auf dem Gelände weiter zu reduzieren, finden derzeit keinerlei Fütterungen mit Publikum statt, um Ansammlungen an den entsprechenden Gehegen zu verhindern. Das Gehege mit den Totenkopfäffchen ist zudem gesondert abgesichert, da Corona-Ansteckungen auch bei Affen möglich sind.

Derzeit verzichtet werden muss auf die sonst so beliebten Veranstaltungen etwa in der Zooschule. Auch die Zwergziegen müssen auf die Streicheleinheiten der Kinder verzichten. Die Tiere mussten übrigens nicht auf das Publikum vorbereitet werden. Ralf Slabik: „Vielmehr hatten den Part der Tier-Beschäftigung bisher unsere Tierpfleger und Tierpflegerinnen übernommen.“

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