Bochum. Die Gefahr durch das Coronavirus stoppt die Planungen für das Bochumer Stadtfest. Erstmals seit dem Krieg fällt der populäre Maiabend-Umzug aus.
Was Sturm und Regen niemals schafften, schafft das Coronavirus: Das Bochumer Maiabendfest fällt aus, zum ersten Mal seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Die Bochumer Stadtgemeinschaft weint blau-weiße Tränen.
Regelmäßig über 50.000 Besucher in Bochum
Am Dienstagabend wurde die Maiabendgesellschaft vom Erlass des NRW-Gesundheitsministeriums kalt erwischt. Die Landesregierung reagierte auf die steigende Zahl der Corona-Infektionen und verpflichtete Behörden, Vereine und Institutionen auf die Absage aller Veranstaltungen mit mehr als 1000 Personen. Das Maiabendfest mit seinen regelmäßig mehr als 50.000 Besucher/innen fällt klar darunter.
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Der Schutz der Gesundheit der Teilnehmer am Festumzug und den vier tollen Maiabend-Tagen auf dem Boulevard steht dabei im Fokus. Und doch ist die Situation eine andere als bei den „Geisterspielen“ vor leeren Rängen, die dem VfL Bochum, Schalke 04, Borussia Dortmund & Co. am Wochenende drohen. Denn das Bochumer Stadtfest findet erst vom 23. bis zum 26. April statt. Also noch lange hin, bis dahin könnte sich die Corona-Lage längst wieder entspannt haben. Und tatsächlich gab es wohl auch kein aktuelles „Verbot“ seitens des Landes oder der Stadt, die Vorbereitungen auf das Maifest einzustellen.
Kosten laufen weiter
Aber die Planung der Maikerls und ihrer Helfer auf das kalkulatorisch und logistisch hoch komplexe Maiabendfest laufen bereits auf Hochtouren, und mit jedem Tag, der vergeht, laufen auch die Kosten weiter. Käme es schließlich doch zu einer finalen Absage der Veranstaltung Ende April, würde die Maiabendgesellschaft auf den Kosten sitzen bleiben. Ein Risiko, das man, wie zu hören ist, nicht eingehen wollte.
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Die Enttäuschung ist natürlich riesengroß, sowohl bei den Maikerls als auch bei den Zigtausenden Maiabend-Sympathisanten. Dann auch für das 632. Maiabendfest war für alle vier Festtagen rund um die Bühne am Kuhhirten allerhand in Planung, vomMittelaltermarkt mit historischem Handwerk bis zu Vorführungen der stadthistorischen Gruppe 1388.
Über 2000 marschieren jedes Jahr mit
Beim Einmarsch von Harpen bzw. vom Kirmesplatz an der Castroper Straße in die Innenstadt erwarteten die Organisatoren am Maifest-Samstag wie in den Vorjahren rund 100 Gruppen und über 2000 Marschierende. Nun ist alles hinfällig.
Stefan Vahldieck, Vorsitzender der Bochumer Maiabendgesellschaft, zeigt sich sehr betroffen, schickt sich aber ins Unvermeidliche: „Der Vorstand bedauert die Entscheidung außerordentlich, aber eine andere war im Hinblick auf die derzeitige Situation und den Schutz aller am Maiabendfest beteiligter Vereine, Gruppen und Besucher nicht möglich.“
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