Bochum-Riemke. Die Stadt Bochum hatte einen Teil der Cruismannstraße in Riemke gesperrt. Anwohner waren eingeschlossen. Nun ist eine Seite wieder frei.
Entwarnung an der Cruismannstraße in Bochum-Riemke: Alle Anwohner zwischen den Hausnummern 63 und 73 kommen wieder zu ihren Häusern und Wohnungen. Die Stadt hat die Sperrung an der Ecke Oberscheidstraße wieder aufgehoben. Diese hatte am Donnerstagnachmittag (18. Februar) vor Ort für große Not gesorgt, denn gleichzeitig hatte die Stadt ein paar Hundert Meter weiter zur Zillertalstraße hin ebenfalls abgesperrt. Die Anwohner kamen also weder rein noch raus.
Straßenzug in Bochum-Riemke komplett abgesperrt, Anwohner eingeschlossen: Stadt reagiert
An beiden Seiten sollten Straßenschäden behoben werden. Anwohner Werner Bukowski hatte sich sofort bei der Stadt beschwert und auch die WAZ informiert. Er hatte vor allem Sorge, was im Falle eines Notfalls passiert, wenn beide Seiten abgesperrt sind. Am Freitagmorgen zeigt er sich schon wieder beruhigt. „Jetzt ist es okay, alle kommen rein und raus.“
Laut Stadt Ist die eine Sperrung noch am späten Donnerstagnachmittag aufgehoben worden. Es handele sich um eine „Notmaßnahme Frostschäden“. Und sowohl Rettungsdienst als auch Feuerwehr und Polizei könnten jederzeit durch, versichert Christoph Funder, Baustellenmanager der Stadt Bochum. „Auch wenn beispielsweise frischer Asphalt dort liegt, dann fahren die halt drüber und die Schicht kaputt.“
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Aktuell wird jetzt nur an der Zufahrt zur Zillertalstraße gearbeitet. Christoph Matten vom Tiefbauamt der Stadt gesteht ein, dass das Ganze „suboptimal gelaufen“ sei. Er bittet aber um Verständnis. Die Schäden dort seien immens gewesen, „richtige Absackungen mit einer Tiefe von bis zu zehn Zentimetern, und das über längere Abschnitte“. Mit einem einfach Absichern sei es da nicht getan gewesen.
Die Truppe der Stadt sei vor Ort direkt von einer externen Firma unterstützt worden. An der Ecke Oberscheidstraße sind laut Matten dann zunächst die akuten Schäden mit Schnellasphalt geflickt worden, um die Zufahrt dann wieder freigeben zu können. Die Komplettsperrung ein paar Hundert Meter weiter zur Zillertalstraße hin bleibt vorerst bestehen. „Wir arbeiten uns von dort Stück für Stück weiter vor“, sagt Matten. „Auf jeden Fall bis zur alten Bahntrasse.“ Der letzte Abschnitt bis zur Oberscheidstraße werde dann höchstens noch punktuell ausgebessert. Die ganze nächste Woche sollen die Arbeiten auf der Cruismannstraße noch dauern.
CDU in Bochum-Riemke kritisiert Stadt Bochum
Begrenzte Haltbarkeit
Der Kritik am schlechten Zustand vieler Straßen in Bochum hält Christoph Matten vom Tiefbauamt die angespannte Haushaltslage der vergangenen Jahre entgegen. „Daher konnten wir nicht so in die Instandsetzung investieren, wie wir gewollt hätten.“ Das werde an solchen Tagen deutlich.
Auch jetzigen Reparaturen hätten nur eine „kurz- bis mittelfristige Haltbarkeit“. Für größere Baumaßnahmen müsse man ausschreiben, erklärt Matten.
Aus Werner Bukowskis Sicht sollte die ganze Straße gemacht werden. „Hier ist die vergangenen 20 Jahre nur geflickt worden.“ Ähnlich sieht es auch die CDU in Riemke. „Die Vollsperrung der Cruismannstraße zeigt das ganze Drama beim Ausbau und Instandsetzen von Straßen in Bochum“, sagt der Unions-Vorsitzende Lothar Gräfingholt. Die Anwohner seien mal wieder die Leidtragenden. „Die Cruismannstraße befindet sich Jahren in einem desolaten Zustand. Mit Tempo-30-Schildern hat man diesen Zustand von Jahr zu Jahr weiter kaschiert.“
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Die Stadt sei mit Vollsperrungen schnell bei der Hand, echte Instandsetzungen erfolgten dagegen seit Jahren nicht oder nur schleppend. In Riemke, so Gräfingholt, seien auch die Verkehrsstraße und insbesondere der Dahlacker ähnlich kaputt. „Das hat in Bochum Methode, weil man so am Ende die Anlieger bei der Grundinstandsetzung mit Kommunalabgaben in nicht unbeträchtlicher Höhe am Ausbau beteiligten kann.“
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Die Riemker CDU werde über die Bezirksvertretung und wenn nötig über den Rat den unverzüglichen Ausbau der Cruismannstraße noch in diesem Jahr fordern, kündigt Lothar Gräfingholt an. Dass man diese Straße einfach sperre, zeige allerdings auch, dass die Stadtverwaltung ihr keine besondere Bedeutung beimesse, so dass eine Rückstufung dieser Straße als nur bezirklich bedeutsame Straße mehr als gerechtfertigt sei, betont Lothar Gräfingholt.
Betroffen von der Sperrung sind weiterhin die Buslinien 354 und 385.
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