Bochum. Bochum feiert 700. Geburtstag und „Porta Polonica“ feiert mit. Polnische Menschen haben die Stadtgeschichte geprägt. Kaum jemand weiß das noch.

Bochum feiert im Sommer die 700. Wiederkehr der Stadtgründung. Neben vielen anderen Vereinen und Institutionen macht auch der Verein „Porta Polonica“ mit.

Polnische Sportler in Bochum und Wattenscheid

Die digitale Dokumentationsstelle zur Kultur und Geschichte der Polen in Deutschland widmet sich in neuen Artikeln auf dem Internetportal www.porta-polonica.de den Themen Arbeit und Sport; Träger ist der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL).

Die Geschichte Bochums ab Ende des 19. Jahrhunderts war stark durch polnische Menschen geprägt. „Erstaunlich viele Steine in Bochum sprechen Polnisch“, sagt der Leiter der Dokumentationsstelle, Jacek Barski. Darauf macht die Internet-Seite aufmerksam. Etwa mit dem Beitrag „Vom Sokół-Verein zu Dariusz Wosz“, in dem der Historiker und Sportwissenschaftler Diethelm Blecking auf den polnischen Sport in Bochum und Wattenscheid zurückblickt.

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„Polenbewegung“überall im industriellen Ruhrgebiet

ie zeigt auch die wechselvolle Geschichte der polnischen Migration und die Identitätsprobleme der Zugezogenen: Im 19. Jahrhundert wurde Bochum zum Kern der Selbstorganisation einer „Polenbewegung“, die schon bald ein buntes Vereinswesen hervorbrachte, darunter die mitgliederstarken Sokół-Turnvereine.Die Historikerin Natalia Kubiak wirft in ihrem Beitrag einen Blick auf „100 Jahre polnische Arbeitsgeschichte in Bochum“. Sie nahm mit den sogenannten Ruhrpolen ebenfalls im ausgehenden 19. Jahrhundert ihren Anfang.

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Kubiak berichtet von den ersten „polnischen Kumpels“ und „Polenzechen“ wie der Zeche Dannenbaum oder der Kokerei der Zeche Constantin der Große. Mit der Geschichte der polnischen Zwangsarbeiter in der Montanindustrie während des Ersten und Zweiten Weltkriegs beleuchtet Kubiak auch dunkle Kapitel. Weitere Artikel zu polnischen Aspekten der Bochumer Stadtgeschichte sollen nach und nach dazukommen.

Gemeinsame Ausstellung in der Zeche Hannover

Außerdem plant „Porta Polonica“ gemeinsam mit dem LWL-Industriemuseum Zeche Hannover und der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Bochum eine Ausstellung zu polnischen Spuren Bochum, die voraussichtlich im Juni eröffnet wird.

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