Bochum. Die FDP in Bochum setzt sich dafür ein, dass Drogenabhängige Heroin auf Rezept erhalten sollen. Das senke die Kriminalität, so die Begründung.

Die FDP in Bochum setzt sich dafür ein, dass Drogenabhängige bei der Krisenhilfe Heroin auf Rezept erhalten sollen. Mit der Unterstützung von Ärzten sollen Schwerstabhängige Heroin verabreicht bekommen. Das hätte nach Ansicht von FDP-Mann Dennis Rademacher positive Auswirkungen auf die Beschaffungskriminalität in der Innenstadt. „Viele Diebstähle und Einbrüche in der Innenstadt, wo sich die Szene meist aufhält, kann man so vermeiden“, sagt Rademacher.

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Dennis Rademacher betont, dass der seit langen Jahren etablierte Drogenkonsumraum an der Viktoriastraße beweise, dass akzeptierende Sozialarbeit funktioniere. „Dadurch ist die offene Szene in der City kaum ein Problem“, so Rademacher.

Ähnliche Programme wie nun von der FDP vorgeschlagen gebe es in der Schweiz und in deutschen Städten wie Frankfurt, Berlin oder Karlsruhe – mit sehr positiven Erfahrungen, wie es heißt. „Das Heroin muss unter Aufsicht sofort konsumiert werden, damit es nicht auf den Schwarzmarkt gelangt“, erläutert Rademacher.

Heroin auf Rezept - Krisenhilfe lobt Vorstoß der FDP

Bei der Krisenhilfe kommt der Vorstoß der FDP gut an. „So einen Vorschlag kann man gar nicht schlecht finden“, sagt Leiterin Silvia Wilske auf Nachfrage. „Man erreicht einen besseren Gesundheitszustand der Menschen. Was in dem gestreckten Heroin von der Straße drin ist, das will man gar nicht wissen.“

Aber die Leiterin der Krisenhilfe weist auch auf ein Problem hin: „Wir bräuchten immer eine bestimmte Anzahl von Ärzten im Haus, das Heroin müsste unter Sicherheitsvorkehrungen geliefert werden, wir müssten Panzerglas nachrüsten. Das ist unglaublich teuer.“

Die Krisenhilfe geht davon aus, dass in Bochum etwa 2000 Menschen heroinabhängig sind. „Grundsätzlich wäre so ein Programm absolut notwendig und begrüßenswert“, sagt Silvia Wilske. „Deutschland macht es da oft zu kompliziert.“

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