Bochum. Auch der Tierpark Bochum reagiert auf die Kälte. Leitungen müssen isoliert werden. Die Seehunde haben sich selbst isoliert - mit Speck.

Eisbären - wie im Zoom in Gelsenkirchen - leben im Tierpark Bochum nicht. Trotzdem gibt es dort Tiere, die die Kälte recht gut verpacken können. Zum Beispiel die vier Seehunde.

Als Nordsee-Bewohner sind sie natürlich nicht kälteempfindlich. „Sie haben sich bereits im Herbst eine Speckschicht angefüttert, so dass sie gut isoliert sind“, sagt Mirian Kreimeyer vom Tierpark.

Trotz sieben Grad Minus ist das Wasser nicht gefroren, denn die Technik erzeugt eine regelmäßige Strömung, außerdem handelt es sich um Salzwasser. Kritisch würde es erst, wenn die tiefen Temperaturen noch länger andauern würden, dann könnte sich eine Eisschicht bilden.

Vor allem bei den tropischen Tieren muss jetzt gut geheizt werden

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Die Kälte ist für die 48 Mitarbeiter des Zoos an der Klinikstraße eher nur eine technische als eine zoologische Herausforderung. Vor allem die Außenleitungen für das Terrarium und Aquarium dürfen auf keinen Fall einfrieren, weshalb sie isoliert wurden. Vor allem die Anlagen für tropische Tiere werden jetzt gut geheizt.

Die Rosaflamingos (die Tierart ist leben in Afrika, Asien und Südeuropa verbreitet), die Zwergotter und die Binturongs (jeweils Südostasien) kommen mit Kälte gar nicht gut klar. Sie leben zurzeit ausschließlich in ihren gewärmten Häusern und gehen nicht raus. Nur noch im warmen Haus halten sich zum Beispiel auch die Maskenkibitze aus; die Vogelart komm aus Australien.

Erdmännchen haben sich in ihrer Steinhöhle im Außengelände zusammengekuschelt

Die Flamingos im Tierpark dürfen zurzeit nicht ins Außengelände wegen der Kälte.
Die Flamingos im Tierpark dürfen zurzeit nicht ins Außengelände wegen der Kälte. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Anders sieht es bei den Erdmännchen aus. Die Publikumslieblinge aus dem südlichen Afrika trauen ich auch jetzt durchaus nach draußen in die Kälte, aber wohl nur, weil sie auch im Außenbereich Steinhöhlen mit einer Wärmelampe haben. Dort hätten sie sich jetzt gemütlich „zusammengekuschelt“, sagt Miriam Kreimeyer – ein schönes Bild.

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Ziegen und Alpakas wurden seit dem Wintereinbruch am Wochenende ebenfalls nicht zu Stubenhockern. Ihr Fell schützt sie, wenngleich auch sie im Stall eine Wärmelampe bekommen haben. Die Alpakas haben sogar Freude daran, den Schnee abzulecken.

Überhaupt nichts aus macht das eisige Schneewetter auch den Keas. Kein Wunder, die Papageien stammen aus den Bergen Neuseelands.

Eine Umstellung ist der Wintereinbruch auch für die Mitarbeiter des Zoos. Wegen der eisigen Verkehrsverhältnisse und weil die Bogestra kaum fährt, kommen jetzt viele zu Fuß zur Arbeit.

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