Bochum-Nord. Die Grünen beklagen: Der Bochumer Norden ist stark belastet. Durch die Kliniken-Zentralküche in Gerthe wird mehr Verkehr befürchtet
Die Bezirksfraktion der Grünen in Bochum-Nord und die Ratsfraktion
Bochum sprechen sich dafür aus, den Verkehr sowie den Ausstoß von CO2 und
Stickoxyden in den Stadtteilen, z.B. in Gerthe, Hiltrop und Harpen, zu reduzieren.
Zusätzlich sollten bei Neuansiedlungen in den Gewerbegebieten auf verkehrsintensive
Betriebe verzichtet werden. Durch den Bau der Kliniken-Zentralküche im Gewerbegebiet
Lothringen in Gerthe wird ein erheblicher Verkehrszuwachs ab Mitte 2022 befürchtet.
„Der Bochumer Norden ist bereits jetzt stark durch Pkw- und Lkw-Verkehr belastet.
Daher regt das Verkehrskonzept Nord an, keine verkehrsintensiven Betriebe mehr im
Stadtbezirk anzusiedeln“, betont Christian Schnaubelt, Fraktionsvorsitzender der
Grünen in der Bezirksvertretung Nord.
Bezirk Bochum-Nord wurde nicht informiert
Er sei verwundert, dass die Bezirksvertretung Nord beim geplanten Bau der Zentralküche der St. Elisabeth-Gruppe und des Katholischen Klinikums Bochum auf dem ehemaligen
Zechengelände Lothringen in Gerthe nicht beteiligt wurde. „Wir begrüßen es, wenn sich
Firmen und Betriebe im Bochumer Norden ansiedeln, aber wir müssen auch prüfen, ob
die Betriebe in die Verkehrsinfrastruktur des Stadtteils bzw. Stadtbezirks passen“, betont
Schnaubelt.
Ab Mai 2022 sollen täglich rund 17.000 Essen durch 200 Mitarbeitende in der neuen Kliniken-Großküche hergestellt werden. Durch den Anlieferungsverkehr durch Lkw und den Lieferverkehr von Transportern zwischen den Kliniken und der Großküche werde, besonders in Gerthe und Hiltrop, ein erheblicher Verkehrszuwachs erwartet.
Elektro-Fahrzeuge und Firmen-Tickets angeregt
„Wir regen daher an, dass für die Verteilung der Lebensmittel in die Kliniken Elektro-Fahrzeuge verwendet werden, um zumindest Lärm und Abgase der Fahrzeuge auf ein
Mindestmaß zu reduzieren“, betont Martina Foltys-Banning von der Ratsfraktion. Darüber hinaus wird angeregt, dass den Mitarbeitenden der Kliniken-Küche ein attraktives Mobilitätsangebot gemacht wird. Die Straßenbahnhaltestelle und Bushaltestellen sind in unmittelbarer Nähe, deshalb sollten Firmen-Tickets angeboten werden. Für die radfahrenden Mitarbeiter schlagen die Grünen ein Jobrad-Modell sowie komfortable Fahrradabstellanlagen vor.
Zudem wird von den Grünen im Bochumer Norden eine Aktualisierung des Verkehrskonzeptes Bochum-Nord vorgeschlagen, die neben den zu erwartenen Veränderungen auf den Gewerbegebieten in Gerthe / Hiltrop auch die geplante Wohnbebauung „Gerthe-West“ berücksichtigen sollte.
Lkw und Durchgangsverkehr
Bereits im letzten Jahr hatte die Bezirksfraktion angeregt, auch in Harpen,
Hiltrop und Kornharpen Verkehrsreduzierungen zu bewirken. „Besonders der Lkw-Verkehr auf dem Harpener Hellweg sowie der Durchgangsverkehr auf der Hiltroper Straße in Hiltrop / Bergen und auf dem Grünen Weg in Kornharpen sorgen für Probleme
sowie für berechtigte Beschwerden der Bürgerinnen und Bürger“, so Schnaubelt.
Nach wie vor kritisieren die GRÜNEN in der Bezirksvertretung Nord und in der
Ratsfraktion Bochum auch die geplante Ansiedlung einer Bodenaufbereitungsanlage am
Bövinghauser Hellweg in Gerthe. „Die ohnehin bereits hohe Verkehrsbelastung würde
dadurch noch weiter erhöht, zumal das Industriegebiet nach heutigen Maßstäben dort
völlig fehl am Platze ist“, so Martina Foltys-Banning.
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