Bochum/Wattenscheid. Die Ermittlungen zu drei Gewaltverbrechen in Bochum mit zwei Toten und einer Schwerverletzten sind großteils beendet. Anklagen stehen bevor.

Nach drei Kapitalverbrechen mit zwei Toten und lebensgefährlichen Messerverletzungen im Hals im November und Dezember 2020 sitzen die jeweiligen Beschuldigten weiterhin hinter Schloss und Riegel. Zwei müssen bereits in Kürze mit einer Anklage wegen Totschlags rechnen.

„Ich will einen Mord bestätigen!“ Mit diesen Worten hatte sich in der Nacht des 19. November ein 48-jähriger Mann am Telefon bei der Polizei gemeldet. Er soll in seiner Wohnung an der Straße Laarkamp in Wattenscheid seine von ihm getrennt lebende Ehefrau getötet haben. Die 47-Jährige wurde erwürgt oder erstickt, ganz genau konnte das die Rechtsmedizin bei der Obduktion nicht mehr feststellen. Tatmotiv sollen familiäre Streitigkeiten gewesen sein.

Beschuldigter aus Bochum sitzt in geschlossener Psychiatrie

Wegen psychischer Auffälligkeiten sitzt der Beschuldigte nicht in U-Haft, sondern in einer geschlossenen forensischen Klinik. Zur Tatzeit soll er alkoholisiert gewesen sein.

Am frühen Abend des 4. Dezember wurde eine 19-jährige Frau vor einem Mehrfamilienhaus an der Geitlingstraße in Wattenscheid niedergestochen. Mehrere Messerstiche trafen den Rücken und den Hals. Sie schwebte in akuter Lebensgefahr, konnte aber auf der Intensivstation im Krankenhaus gerettet werden. Sie ist mittlerweile wieder entlassen worden.

Der Täter soll ein 20-Jähriger aus Bochum-Grumme sein, ein nicht vorbestrafter Auszubildender. Vorwurf: versuchter Mord (Heimtücke). Hintergrund der Attacke soll ein Trennungsstreit zwischen dem Mann und seiner 17-jährigen Freundin gewesen sein, in den die 19-Jährige dann hineingeraten sei. Die beiden Frauen lebten gemeinsam in einer Wohnung an der Geitlingstraße.

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Der Beschuldigte sitzt in U-Haft und soll vor der möglichen Anklage noch auf seine Schuldfähigkeit untersucht werden. Möglicherweise war er in einer psychischen Ausnahmesituation. In der Haft hat er sich bisher nicht zu den Vorwürfen geäußert.

19-Jähriger soll Freund seiner Mutter erstochen haben

Eine Anklage wegen Totschlags muss bereits in Kürze ein 19-jähriger Mann aus Wiemelhausen befürchten. Auch er sitzt weiter in U-Haft, auch wenn er sich auf eine Notwehrsituation berufen soll. Am Abend des 29. Dezember soll er in einer Wohnung an der Paulstraße, in der er mit seiner Mutter (45) lebte, deren Freund (28) mit einem Küchenmesser erstochen haben. Er starb noch am Tatort. Vor der Tat soll es einen Streit unter allen dreien gegeben haben.

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