Bochum. 700 Jahre Bochum, die WAZ erinnert an Ereignisse aus der Stadtgeschichte. Heute: 2. Februar 1983 - Bronze-Soldaten des Kriegerdenkmals abgesägt.

38 Jahre ist es her: In der Nacht des 2. Februar 1983 wurden die zwei überlebensgroßen Bronzesoldaten des Kriegerdenkmals am Stadtpark abgesägt; damals ein Aufreger in Bochum.

Das Kriegerdenkmal bzw. dessen Sockel steht noch heute am Park-Entree gegenüber dem Kunstmuseum. Entworfen von dem Bildhauer Walter Becker, war es zu Ehren der „im Weltkriege 1914-1918 gebliebenen Helden des 4. Magdeburgischen Infanterie-Regiments Nr. 67“ im August 1935 eingeweiht worden.

Bronze-Soldaten befinden sich im Bochumer Stadtarchiv

Zwei drei Meter große Soldaten aus Bronze in den Uniformen des kaiserlichen Heeres und der Wehrmacht hielten eine Standarte, um ihre Verbundenheit zu zeigen. Anfang der 1980er Jahre, fast vier Jahrzehnte nach Ende des Zweiten Weltkriegs, drückten die Figuren noch den nationalen Geist des Dritten Reichs aus; einer der Soldatenhelme zeigt das Hakenkreuz.

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Das militaristische Relikt aus der NS-Zeit blieb jahrzehntelang unbeachtet. Aber Anfang Februar 1983 sägten Unbekannte die Soldaten oberhalb der Stiefel ab – offenbar ein Protest gegen die militaristische Tradition, die mit dem Kriegerdenkmal weiterlebte.

Der Stadtrat beschloss, das Denkmal nicht wieder zu komplettieren. Am Sockel wurde eine Gedenktafel mit der Inschrift „Nie wieder Krieg und Faschismus“ angebracht. Die hünenhaften Soldaten kamen ins Stadtarchiv, wo sie im Eingangsfoyer platziert wurden – liegend, mit den Gesichtern auf dem Boden.

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