Bochum. Bei Hochwasser bergen die Ruhrwiesen und Wege in Bochum gerade jetzt etliche Gefahren. Diese aktuellen Tipps geben die Lebensretter der DLRG.

. Gerade in Corona-Zeiten lockt das Ruhrtal zu Spaziergängen. Doch der Fluss führt Hochwasser: Die Leinpfade sind an vielen Stellen, etwa im Bereich Linden/Dahlhausen aber auch in Stiepel, überflutet. Was zum Gang mit Gummistiefeln einlädt, ist nicht ohne Tücken und kann gar lebensgefährlich werden.

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Torsten Kelle ist Bezirksleiter bei der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) und kennt die Tücken der Ruhr: „Je mehr man in den Fluss geht, desto größer ist die Strömung und die Gefahr umgerissen zu werden.“

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Wir haben einmal die wichtigesten Punkte zusammengefasst. Worauf Spaziergänger oder Angler jetzt besonders achten müssen:

  • Die Wassertiefe ist nicht direkt erkennbar
  • Hochwasser bringt viel Schlamm mit. Dadurch wird die Auftrittfläche rutschig
  • Gefahr des Ausrutschers und dann volllaufen der Stiefel oder Wathosen
  • Niemals alleine gehen, immer eine zweite Person mitnehmen.


Die Wathosen, die häufig Angler nutzen, um etwa im Bereich des Wehrs in Dahlhausen näher zur Flussmitte zu kommen, bergen gerade wegen ihres Schutzes gegen das Wasser eine große Gefahr. Nach einem Sturz kann die Hose von oben volllaufen. Schnell hat man einen Stacheldrahtzaun übersehen, die Hose reißt auf, das Wasser läuft hinein. Dabei ist es für Ungeübte fast unmöglich, aus der Hose herauszukommen. In kürzester Zeit ist sie vollgelaufen und zieht die Person unter Wasser beziehungsweise erschwert das Vorwärtskommen.

Hochwasser in Hattingen

Radfahrer Max Schmitz wollte eigentlich am Sonntag, 31. Januar 2021 den Leinpfad an der Ruhr, der im Bereich Schleusenstraße/ am Wallbaum liegt, befahren...
Radfahrer Max Schmitz wollte eigentlich am Sonntag, 31. Januar 2021 den Leinpfad an der Ruhr, der im Bereich Schleusenstraße/ am Wallbaum liegt, befahren... © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
... doch der ist durch Hochwasser komplett geflutet, was auch die Pläne vieler anderer Radfahrer durchkreuzte.
... doch der ist durch Hochwasser komplett geflutet, was auch die Pläne vieler anderer Radfahrer durchkreuzte. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
Direkt an der Stelle weist ein Schild auf das Hochwasser hin, die meisten Spaziergänger hatten heute Kameras dabei oder fotografierten mit dem Handy...
Direkt an der Stelle weist ein Schild auf das Hochwasser hin, die meisten Spaziergänger hatten heute Kameras dabei oder fotografierten mit dem Handy... © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
"Wir spazieren sonst gerne mal den Leinpfad bis nach Dahlhausen entlang, das Hochwasser ist für uns schon ein Ereignis", sagt Renate Paprotta, die sich hier von Ehemann Dieter am Ufer fotografieren lässt. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
Hier beginnt der Leinpfad an der Ruhr im Bereich Schleusenstraße / am Wallbaum...
Hier beginnt der Leinpfad an der Ruhr im Bereich Schleusenstraße / am Wallbaum... © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
...zwei Spaziergänger beobachten die Enten auf dem gefluteten Weg.
...zwei Spaziergänger beobachten die Enten auf dem gefluteten Weg. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
Ein Stück weiter wird das Wasser sogar noch tiefer - der Spazier- und Radweg ist nun
Ein Stück weiter wird das Wasser sogar noch tiefer - der Spazier- und Radweg ist nun "in den Händen" der Wasservögel... © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
...die sich auch von den vielen Besuchern an diesem sonnigen Tag nicht aus der Ruhe bringen lassen. 
...die sich auch von den vielen Besuchern an diesem sonnigen Tag nicht aus der Ruhe bringen lassen.  © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
Und es waren heute wirklich viele Besucher an der Ruhr, die meisten hielten wegen der Pandemie Abstand zu anderen.
Und es waren heute wirklich viele Besucher an der Ruhr, die meisten hielten wegen der Pandemie Abstand zu anderen. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
Auch in Richtung des Rudervereins boten sich allen Spaziergängern und Radfahrern wunderschöne Bilder:
Auch in Richtung des Rudervereins boten sich allen Spaziergängern und Radfahrern wunderschöne Bilder: © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
Häuser die sich farbenprächtig im erhöhten Wasserstand der Ruhr spiegelten...
Häuser die sich farbenprächtig im erhöhten Wasserstand der Ruhr spiegelten... © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
...genauso wie Bäume und Sträucher...
...genauso wie Bäume und Sträucher... © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
...von denen nur noch die Kronen aus dem Wasser ragten.
...von denen nur noch die Kronen aus dem Wasser ragten. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
Der Gehweg zur Ruhr an der Eisenbahnbrücke in der Nähe der Ruhrbrücke ist auch geflutet,...
Der Gehweg zur Ruhr an der Eisenbahnbrücke in der Nähe der Ruhrbrücke ist auch geflutet,... © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
...weshalb sich Spaziergänger einen Weg über die Ruhrwiesen suchten. 
...weshalb sich Spaziergänger einen Weg über die Ruhrwiesen suchten.  © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
Viele nutzten die Gunst der Stunde und machten sich zur Eisenbahnbrücke auf...
Viele nutzten die Gunst der Stunde und machten sich zur Eisenbahnbrücke auf...
...auf der Brücke ist ein schmaler Gehweg, von hier aus lässt sich ein spektakulärer Ausblick genießen. 
...auf der Brücke ist ein schmaler Gehweg, von hier aus lässt sich ein spektakulärer Ausblick genießen.  © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
Man sieht auch sehr gut, in wie weit der Weg zur Ruhr an dieser Stelle unter Wasser liegt.
Man sieht auch sehr gut, in wie weit der Weg zur Ruhr an dieser Stelle unter Wasser liegt. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
Der ein oder andere Sportler hatte heute sichtlich Freude...
Der ein oder andere Sportler hatte heute sichtlich Freude... © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
Und auch für die Tiere ist dieses
Und auch für die Tiere ist dieses "Hochwässerchen" ein Ereignis, um bei den Worten der Spaziergängerin Renate Paprotta zu bleiben. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
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Die Wathose als Todesfalle

Torsten Kelle sagt: „Nutze deshalb eine Wathose oder Fischerstiefel nie ohne entsprechend große Rettungsweste. Das Arbeiten in einer Wathose in schnell fließenden Gewässern kann darüber hinaus zu einer echten Todesfalle werden.“ Wenn dann das Wasser hineinläuft, sprechen die Fachleute von dem Windhoseneffekt.

Der oder die Betroffene könnte im ungünstigsten Falle an seiner Sicherungsleine festhängen. Die einzige Chance, so die DLRG: Jemand muss jetzt schnell die Rettungsleine kappen. Der für Bochum relevante Ruhr-Pegel in Hattingen zeigte zuletzt wieder fallende Tendenzen, doch der Ruhrverband kündigte am vergangenen Montag erneut Regenfälle an, die das Wasser rasch wieder steigen lassen können.

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