Bochum. Die Spekulationen um “Erotikhotels“ in Bochum rufen die Politik auf den Plan. Locker bleiben, rät die FDP. Prüderie sei fehl am Platze.
Zu den Spekulationen um "Erotikhotels" in Bochum gibt es die erste Reaktion aus der Politik. Die FDP rät: Locker bleiben!
In Gelsenkirchen hat das Immobilienunternehmen Anter-Group (Düsseldorf) die Mehrheitsanteile des Courtyard by Marriott-Hotels an der Schalke-Arena erworben. Wie ein Sprecher gegenüber der WAZ erklärte, hat die die Anter-Group zudem die Bochumer Marriott-Hotels Renaissance am Stadionring und Courtyard im Stadtpark übernommen.
Die Stadt Bochum bestätigt, über den Wechsel der Eigentumsverhältnisse informiert zu sein und erste Gespräche mit der Hotelgesellschaft und den Anteilseignern geführt zu haben.
"Errotikhotels": Gelassenheit statt Schnappatmung
Die Häuser, so heißt es, sollen nach dem Vorbild des "Stays Design Hotels" in Dortmund ausgerichtet werden. Dort sind einige der Zimmer, die auch stundenweise zu buchen sind, für erotische Aufenthalte eingerichtet worden.
Während sich in Gelsenkirchen Politiker in ersten Stellungnahmen alarmiert zeigen und von der Verwaltung einen Sachstandsbericht einfordern, mahnt die FDP in Bochum zur Gelassenheit. „Im Jahr 2021 sollte ein fantasievoll eingerichtetes Zimmer doch keine Schnappatmung mehr auslösen“, erklärt Dennis Rademacher, Bezirksvertreter in Bochum-Mitte.
"Die Adenauer-Zeit mit ihren hochgeknöpften Moralvorstellungen ist doch erfreulicherweise schon lange vorbei. Was erwachsene Menschen hinter einer Hoteltür einvernehmlich miteinander anstellen, geht grundsätzlich niemanden etwas an", meint Rademacher. Das schließe auch Einrichtungsgegenstände wie Ketten oder Poledance-Stangen ein.
FDP verweist auf Sperrverordnung
Wichtig, so die FDP, sei die Einhaltung der Sperrverordnung. "Daher sollte man prüfen, ob eine stundenweise Vermietung der Zimmer ausgeschlossen werden kann. Ebenso sollten keine Anbahnungsgespräche im Umfeld geduldet werden.“ Alles andere sei Sache der Betreiber und der Gäste.
Die FDP: "Die Bochumer Politik und Verwaltung könnten nun beweisen, dass sie nicht so prüde sind wie die Vertreterinnen und Vertreter fast aller Parteien in Gelsenkirchen und entspannter mit dem Thema umgehen."