Bochum. 2020 hat Salesviewer den Millionenumsatz verdoppelt. Ein neuer Standort muss her. Bochum droht eine aufstrebende IT-Firma zu verlieren.
Einige Start-ups aus Bochum haben sich zu vielversprechenden IT-Unternehmen entwickelt. Die Salesviewer GmbH gehört dazu. Ein Indikator dafür: Der Umsatz hat sich nach Firmenangaaben im vergangenen Jahr verdoppelt und ist jetzt acht- statt bis dato siebenstellig. Und das trotz - oder gerade wegen Corona. Das weckt Begehrlichkeiten, sorgt aber auch für Nöte.
"Wir suchen seit vier Jahren eine Fläche für einen eigenen Firmenstandort", sagt Gründer und Geschäftsführer Benjamin Zaczek. "Bislang vergeblich." Und weil es in Bochum, seiner Heimatstadt, offenbar an Perspektiven fehlt, will er sich nun auch in der Nachbarschaft umschauen. Und das mit einem ganzen neuen Weg. "Wir werden einen Wettbewerb in den umliegenden Städten ausrufen", so Zaczek. Pläne dafür seien mittlerweile ausgearbeitet.
Newcomer des Jahres
Das Motto lautet: Expansion. 35 bis 50 neue Mitarbeiter will Salesviewer möglichst schnell rekrutieren, um die offenbar glänzend laufenden Geschäfte weiter voranzutreiben. Gesucht werden Spezialisten aus den Bereichen Vertrieb, Online-Marketing, Digitalisierung und IT, aber auch Quereinsteiger, die Talent für den Vertrieb mitbringen. Mit den bislang 21 Beschäftigten sei das nicht mehr zu stemmen. Und schon gar nicht in den übersichtlichen Büroräumen an der Bongardstraße.
Ein Indikator für die Erfolgsgeschichte made in Bochum: 2019 wurde Salesviewer in New York von der Deutsch-Amerikanischen Handelskammer zum Newcomer des Jahres gekürt. Ein Meilenstein. "Für uns war das eine tolle Sache", sagt Benjamin Zaczek. 2020 war nicht weniger erfolgreich, die Rede ist von einem "sportlichen Jahr". Mit dem von Salesviewer entwickelten Tool können Unternehmen mehr über die Besucher ihrer Website erfahren und so den Vertrieb effizienter ausbauen.
Investoren haben schon angeklopft
Der rasante Aufstieg ist potenziellen Investoren nicht verborgen geblieben. Zwei konkrete Anfragen über eine Beteiligungsoption habe es Ende 2020 gegeben, so der Geschäftsführer. Beide hätten auf eine Bewertung der Firma am Markt mit mehr als 100 Millionen Euro schließen lassen. "Das macht mich mächtig stolz", gesteht der 35-jährige gebürtige Wattenscheider.
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Indes: Verkaufen möchte er nicht. Zumindest gebe es, wie er sagt, trotz der Investionspläne nicht nur für Personal, sondern auch für eine Immobilie, dafür momentan keine Notwendigkeit. Wohl aber für einen eigenen Firmenstandort, der bis zu 100 Mitarbeiter behergen und möglichst in oder nah an der Innenstadt liegen soll. Aber da ist die Auswahl nicht groß oder blockiert von anderen Interessenten.
Möglichst schnelle Standortentscheidung
Ergo nun der Blick in die Nachbarschaft. Was nicht heiße, das Bochum aus dem Rennen sei, so der Jungunternehmer. Aber das rasante Wachstum erfordere jetzt auch eine möglichst schnelle Standortentscheidung.
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