Bochum. In Straßenbahnen werben große Aufkleber bereits für das Jubiläumsjahr 2021. Doch der Bogestra ist dabei ein peinlicher Fehler passiert.

Der Bogestra ist zum Start ins Jubiläumsjahr ein peinlicher Fehler passiert. Auf Aufklebern wird in 40 Straßenbahnen für das 125-jährige Bestehen des Nahverkehrsunternehmens geworben - allerdings mit einer falschen Jahreszahl.

Auf Fotos, die in den sozialen Medien gepostet werden, ist einer der Aufkleber in der Straßenbahnlinie 302 zu sehen. "125 Jahre 1886 - 2021" prangt über der Tür. "Wer rechnen kann, ist klar im Vorteil", spottet ein Internetnutzer. Würden die Jahreszahlen stimmen, könnte die Bogestra ihren 135. Geburtstag feiern. Richtig aber ist: Die Geschichte der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahn AG begann 1896.

Bogestra-Panne: Falsche Aufkleber in 40 Straßenbahnen

Bogestra-Sprecherin Sandra Bruns bestätigte am Dienstag auf WAZ-Anfrage die falsche Beschriftung. Die Folien seien - wie alle Werbematerialien - in der hauseigenen Druckerei auf dem Betriebshof an der Engelsburg produziert worden. "Dabei ist einem Kollegen bei der Eingabe des Gründungsjahres offenbar ein Versehen unterlaufen", so Bruns. Damit nicht genug: Dass die Bogestra zehn Jahre älter gemacht wurde, fiel erst auf, als die Aufkleber längst in 40 von 43 für die Werbeaktion vorgesehenen Bahnen angebracht waren.

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Der Fehler soll kurzfristig korrigiert werden. In der Nacht zum Mittwoch erhalten 20 Straßenbahnen neue Aufkleber. In der folgenden Nacht sind die weiteren 20 Bahnen an der Reihe. Immerhin: Die Bogestra geht nach der WAZ-Anfrage offensiv mit der Panne um. Auf Facebook sind die Fahrgäste aufgerufen, Fotos der fehlerhaften Aufkleber zu posten. Es winken 35 Präsente.

Bogestra fährt Millionen-Verluste ein

Der finanzielle Schaden hält sich dank der Eigenproduktion der Folien laut Bogestra "in Grenzen". Mehrausgaben kann das Unternehmen aktuell auch wenig gebrauchen. In der Corona-Pandemie sind die Busse und Bahnen nach jüngsten Angaben lediglich zu 30 bis 40 Prozent ausgelastet. Die Verluste stiegen bis Herbst 2020 auf 18 Millionen Euro. Bund, Land und Stadt stellen Hilfsgelder bereit. Zusatzeinnahmen in Höhe von 275.000 Euro will die Bogestra bei ihren Pensionären generieren. Sie müssen vom 1. Februar an zehn Euro für eine Monatskarte bezahlen. Die war bisher gratis.

Mehrere Aktionen im Jubiläumsjahr

Möglichst fehler- und störungsfrei sollen die Aktionen ablaufen, die die Bogestra zu ihrem Jubiläum plant. So soll voraussichtlich im September ein Tag der offenen Tür stattfinden. Wer auf Zeitreise gehen möchte, kann dies an der Haltestelle Oskar-Hoffmann-Straße (U35) tun. Dort wird voraussichtlich ab Anfang Februar eine Ausstellung unter dem Titel "Bewegte Zeiten" zu sehen sein.

Parallel dazu erscheint ein neues Buch: Unter dem Titel „125 Jahre flott und freundlich durchs Revier“ sind viele Fotos und Episoden versammelt. Auch eine kostenlose Bogestra-Zeitung zum Jubiläumsjahr soll demnächst in den Kundencentern ausliegen.

Vor der Veröffentlichung werden die Verantwortlichen nun wohl noch einmal ganz genau auf die Jahreszahlen schauen.

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