Bochum. Der Corona-Ausbruch in der Bochumer LWL-Klinik nimmt immer größere Ausmaße an. Es ist der bisher größte Ausbruch in einem Krankenhaus in Bochum.
Es ist der bisher größte Corona-Ausbruch in einem Bochumer Krankenhaus: In der LWL-Klinik in Bochum sind nunmehr 85 Patienten und Mitarbeiter infiziert, meldet der Landschaftsverband Westfalen-Lippe. Es gibt vorerst keine Notaufnahmen mehr.
In der vergangenen Woche war es auf einer Psychiatrie-Station des Universitätsklinikums an der Alexandrinenstraße zu einer massiven Häufung von Corona-Ansteckungen gekommen. Zuletzt hatte die Klinik von 23 infizierten Patienten und 25 Mitarbeitern berichtet. Eine 56-jährige Patientin starb laut Stadt zwar nicht an, aber mit Corona.
Corona in Bochum: 33 neue Fälle in LWL-Klinik
Die Klinik mit ihren Fachabteilungen für Psychiatrie, Psychotherapie und Präventivmedizin betonte zwar, "mit verschiedenen Maßnahmen" unverzüglich auf den Ausbruch reagiert zu haben. Eine Station in der Psychiatrie wurde geschlossen, andere stationäre Bereiche wurden getrennt. So könne der übrige Klinikbetrieb sicher aufrechterhalten werden, erklärte der Ärztliche Direktor Prof. Georg Juckel.
Doch das Virus hat sich in der Klinik mit ihren 180 Behandlungsplätzen weiter verbreitet. Der Landschaftsverband informiert über 33 weitere Corona-Fälle auf einer zweiten Station. "Insgesamt sind jetzt 42 Patientinnen und Patienten und 43 Beschäftigte positiv getestet worden", heißt es in der Mitteilung.
Wie es trotz aller Vorsorge zu dem sprunghaften Anstieg kommen konnte, werde derzeit untersucht, erklärt LWL-Sprecher Thorsten Fechtner auf WAZ-Anfrage. "Es ist der größte Corona-Ausbruch in unseren 15 Kliniken. Daher haben auch wir größtes Interesse an einer Aufklärung und stehen in engem Kontakt zum Bochumer Krisenstab und Gesundheitsamt", so Fechtner.
Fünf Patienten in Krankenhäuser verlegt
Fünf Patienten wurden in andere Krankenhäuser verlegt. Der Behandlungsbereich der Gerontopsychiatrie für ältere Menschen mit psychischen Erkrankungen ist seit Freitagabend Isolierstation. "Darüber hinaus verstärkt die Klinik nochmal ihre Hygienemaßnahmen", betont der Landschaftsverband und nennt FFP-2-Masken, Schutzkleidung und Tests. Noch in dieser Woche sei mit einer Corona-Impfung der Beschäftigten zu rechnen.
Vorerst ruht der Regelbetrieb der Tageskliniken und der Ambulanz. "Die Abgabe von Medikamenten und Rezepten sowie Telefon- und Videosprechstunden werden jedoch weiterhin durchgeführt", so der LWL und weiß: Menschen mit psychischen Erkrankungen leiden unter Corona nochmals schlimmer.
Notaufnahmen vorerst in Wattenscheid
Die Klinik bietet trotz des Corona-Ausbruchs rund um die Uhr ihre Notfallsprechstunde an: vor Ort und telefonisch unter 0234/50 770. Notaufnahmen sind bis auf Weiteres jedoch gestoppt. Dafür springt die Psychiatrie des Martin-Luther-Krankenhauses in Wattenscheid ein.