Bochum. 700 Jahre Bochum, die WAZ erinnert an Ereignisse aus der Stadtgeschichte. Heute: 17. Januar 1949 – Hans Schalla wird Intendant

Die WAZ erinnert an ausgewählte Ereignisse aus der 700-jährigen Stadtgeschichte. Heute: 17. Januar 1949 – Hans Schalla wird Intendant.

Hans Schalla, geboren am 1. Mai 1904 in Hamburg, zählt zu den großen Intendanten des Schauspielhaues – er war über 20 Jahre dessen Generaldirektor. Als er am 17. Januar 1949 seinen Dienst antrat, lasteten auf ihm ein schweres Erbe. Er sollte die städtische Bühne nach dem Ende des Nationalsozialismus in der Demokratie verankern.

Neues Schauspielhaus wurde 1953 eröffnet

Dem trug Schalla Rechnung. Im Schauspielhauses-Neubau prägte er seit 1953 ein Theater, das sich den Zeitströmungen stellte. Stücke von Sartre, Anouilh, Williams, Brecht und anderen Modernen kamen heraus; oft genug aufgewertet durch den Bühnenbildner Max Fritzsche, mit dem er kongenial zusammenarbeitete. Schalla prägte Bochums Ruf auch international, etwa mit umjubelten Gastspielen in Paris und New York.

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Ende der 1960er Jahre lief Hans Schallas Zeit aus

Der Erneuerer hatte Mitte der 60er Jahre den künstlerischen Zenit überschritten. Die gesellschaftlichen Umwälzungen im Zuge von 1968, die andere Darstellungs- und Theaterformen erzwangen, waren seine Sache nicht. Gegenüber dem entfesselten Regietheater jener Tage hegte Schalla, der ein Ästhet der Sprache war, tiefe Abneigung. 1972 folgte ihm Peter Zadek nach, der in dieser Hinsicht weniger Berührungsängste hatte.

Am 22. August 1983 ist Hans Schalla, der große Theatermann, gestorben.

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