Bochum-Süd. Die Postbank reduziert weiter ihr Angebot, demnächst in Bochum Stiepel. Die Grünen vor Ort verfolgen diese Entwicklung mit Sorge.
Dass die Postbank ihr Angebot, Bankgeschäfte in der Total-Tankstelle an der Kemnader Straße 315 in Bochum-Stiepel zu erledigen, ab Frühjahr 2021 einstellt, stößt nicht nur bei vielen Bürgern und Kunden auf Unmut. Auch die Grünen in der Bezirksvertretung Bochum-Süd stimmen in die Kritik ein. Sie appellieren an die Deutsche Bank, deren Tochterunternehmen die Postbank ja inzwischen ist, und warnen vor den Folgen.
Wie die WAZ im November bereits berichtete, wird sich das Angebot in der Total-Tankstelle auf die üblichen Postdienstleistungen der Deutschen Post beschränken. Als Grund für die Reduzierung des Angebots wurde ein nicht rentables Geschäft im Bereich der Bank-Dienstleistungen genannt.
In 2020 wurde bereits die Postbankfiliale im Uni-Center in Bochum Querenburg sogar komplett geschlossen. Aus Sicht der Grünen im Bochumer Süden eine besorgniserregende Entwicklung. Sie berichten von einer Vorgabe des Mutterkonzerns (Deutsche Bank AG), jährlich weitere 50 Standorte deutschlandweit aufzugeben.
Es sei skandalös, dass Dienstleistungen für die Kunden immer weiter zurückgefahren werden, so die neue Fraktionsvorsitzende der Grünen Clara Padberg. "Das trifft im höchsten Maße Bürger höheren Alters, die im Regelfall die Dinge des täglichen Lebens in Ihrem eigenen Stadtteil erledigen. Gerade ältere Menschen aus Stadtteilen mit Randlage wie Stiepel wohnen weit vom Stadtzentrum entfernt und wären somit auf die Nutzung eines Fahrzeuges oder den öffentlichen Nahverkehr angewiesen. Das stellt so manchen Rentner/Pensionär vor große Probleme."
Grüne warnen vor den Folgen der Schließungen
Ralf Rozandsky stellv. Fraktionsvorsitzender der Grünen, geht davon aus, dass noch weitere Bochumer Standorte geschlossen werden. Dabei würden Arbeitsplätze verloren gehen und die zurück zu legende Entfernungen der Kunden zu ihrer Postbank sich weiter erhöhen, warnt er. "Das hat am Ende natürlich auch ökologische Folgen auf Grund des Schadstoffausstoßes der genutzten Fahrzeuge."
Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen der Bezirksvertretung Bochum-Süd appelliert daher an die Verantwortlichen der Deutschen Bank, ihre Firmenpolitik nicht ausschließlich nach wirtschaftlichen Kriterien auszurichten. "Wenn sie ihren Kundenstamm nicht verlieren möchte, so ist ein Netz an Filialen vor Ort unverzichtbar." Der zu Lasten der Kunden vor Ort begonnene Sparkurs sollte in Bezug auf die Anzahl der Standorten aufgeben werden, die Bedürfnisse der Kunden wieder mehr in den Fokus genommen werden.
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