Bochum-Wattenscheid. Jugendtreffs schlagen Alarm: In der Coronakrise mit langen Schließungen ist der Kontakt zu Jugendlichen erschwert. Aktionen sollen helfen.

Der Jugendtreff "Heroes" in der Wattenscheider Innenstadt war seit Beginn der Pandemie Mitte März - wie die anderen Jugendeinrichtungen auch - oft geschlossen, er hatte nur noch selten die üblichen Öffnungszeiten; im September und Oktober war das der Fall, alles natürlich unter Einhaltung der Hyginevorschriften. Derzeit sind die Türen komplett geschlossen. "Unterm Strich läuft der Betrieb seit fast einem Jahr nicht mehr unter normalen Bedingungen", so Leiter Karl-Wilhelm Roth. Bis zu 80 junge Menschen im Alter von 14 bis 21 Jahren zählten zu den regelmäßigen Besuchern. Deren Zahl sei in der Coronazeit deutlich zurückgegangen.

Aufsuchende Arbeit im Fokus

"Wir konzentrieren uns seitdem auf die aufsuchende Arbeit, gehen dort hin, wo sich die Jugendlichen draußen aufhalten", erklärt Roth. Zwei hauptamtliche und drei Honorarkräfte sind im Heroes beschäftigt. Träger ist die evangelische Gemeinde.

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Um den Kontakt zu den jungen Leuten zu halten, gibt es nun auch Telefon- und Online-Verbindungen. Motto: "Wir sind für Euch da." Die Mitarbeiter bieten Telefon- und E-Mail-Kontakte für Jugendliche, sind montags bis freitags jeweils in der Zeit von 12 bis 15 Uhr direkt erreichbar. "Ruft uns an oder schreibt uns, was euch bewegt. Ihr könnt uns auch gerne ein Foto schicken." Kontakt: Tel. 02327/991 53 64, jugendtreff-heroes@ gmx.de oder über Instagram: jugendtreff_heroes.

Telefon- und Online-Kontakte

Roth erklärt, dass die Kontaktbeschränkungen auch für junge Leute ein großes Problem darstellen, denn die vertrauten Treffen in der Gruppe, mit Freunden und Bekannten waren stets eine feste Größe im Tagesablauf und Leben. "Soziale Kontakte sind in allen Altergruppen wichtig", so der erfahrene Sozialarbeiter, der schon seit vielen Jahrzehnten die Jugendarbeit engagiert begleitet und mitgestaltet, und der sich hier bestens auskennt. "Die Einschränkung von Kontakten fällt allen schwer, ist aber aktuell wichtiger denn je. Ebenso die strikte Einhaltung der Hygieneregeln."

Eine außergewöhnliche Situation

Und er sagt rückblickend auch auf sein Berufsleben: "Eine solche Situation gab es noch nie und stellt alle vor große Herausforderungen." Der 65-Jährige geht Ende Juli in den Ruhestand. Auch in der Hoffnung, dass sich die Corona-Lage bald halbwegs normalisiert und nicht weiter eskaliert.

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