Bochum. Bochums Oberbürgermeister gibt sich in einem Grußwort zum Jahreswechsel zuversichtlich. Kritik übt er an Coronaleugnern und Maskengegnern.

Die Folgen des Coronavirus für die Stadt Bochum und ihre Menschen werden sich vermutlich erst in einigen Jahren zeigen. Das schreibt Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD) in seinem Grußwort zum Neuen Jahr.

Der 50-Jährige dankt darin im Namen der Stadt allen stillen Helden des Alltags und den vielen Bochumerinnen und Bochumern, die sich in der Pandemie ehrenamtlich engagiert haben und ihre Mitmenschen seit Monaten unterstützen.

Eiskirch: Bochum lässt sich nicht unterkriegen

Mit Blick auf 2021 schöpft das Stadtoberhaupt insbesondere Zuversicht aus dem Jubiläum 700 Jahre Bochum. Ein ganzes Jahr lang soll das gefeiert werden. Herzstück wird eine Festwoche im Juni sein - wenn es das Coronavirus erlaubt.

Der OB ist optimistisch. Die Stadt habe in ihrer 700-jährigen Stadtgeschichte schon viele Krisen erfolgreich gemeistert, schreibt Eiskirch. "Zwei Weltkriege, Pest, Cholera und die Spanische Grippe, tiefgreifenden gesellschaftlichen und immer wieder strukturellen Wandel. Ich bin mir daher sehr sicher, dass unsere Stadt auch Corona und alle weiteren Herausforderungen erfolgreich meistern wird. Bochum lässt sich nicht unterkriegen."

Oberbürgermeister kündigt digitale Bürgerkonferenz an

Im neuen Jahr sei aber nicht nur das Stadtjubiläum ein Grund zur Freude. Auch die Ruhr-Games im Ruhrstadion und die Eröffnung des Hollandturms in Wattenscheid als touristische Attraktion seien besondere Ereignisse.

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Eiskirch kündigt zudem eine vierte Bürgerkonferenz an, die in einem digitalen Format Bürgerinnen und Bürger Bochums zu Themen der Stadt befragen und eine "bürgerschaftliche Expertise" einholen soll.

Corona-Pandemie hat das Leben in Bochum geprägt

2020 indes sei ein wahrlich außergewöhnliches Jahr gewesen, so Eiskirch. "Corona hat das Jahr 2020 geprägt, und damit unser aller Zusammenleben wie kaum ein anderes Ereignis in der jüngsten Geschichte." Das Virus habe "auf allen Ebenen unseres Alltags" Spuren hinterlassen - "oft auch gesundheitlich, vor allem psychisch. Die Folgen werden wir vermutlich erst in einigen Jahren absehen können."

Dass Bochum der Pandemie überhaupt Paroli habe bieten können, verdanke die Stadt den stillen Helden des Alltags. Diese vielen Menschen ermöglichten an vielen Stellen hin und wieder ein stück Normalität.

Dankesworte für die stillen Helden des Alltags

Eiskirch denkt dabei an Mitarbeiter in den Krankenhäusern, im Gesundheitsamt, an der Supermarktkasse, bei der Feuerwehr, hinter dem Buslenkrad, im Ordnungsamt, bei der Müllabfuhr und an vielen anderen Stellen. "Liebe Helferinnen und Helfer", so der OB, "ich danke Ihnen zutiefst für Ihre enorme Kraftanstrengung, Ihr Engagement und Ihr Durchhaltevermögen! Sie haben meine große Hochachtung!"

In den Dank des OB eingeschlossen sind zudem die vielen Bochumerinnen und Bochumer, die sich seit Monaten ehrenamtlich engagieren und ihre Mitmenschen unterstützen.

Coronaleugner und Maskengegner sind unbedeutend

Kritisch blickt der OB indes auf Coronaleugner und Maskengegner. "Als Oberbürgermeister dieser Stadt bin ich froh, dass diese Leute in Bochum nur eine zwar laute, aber kleine und unbedeutende Menge darstellen und sich die Mehrheit klar positioniert. Trotzdem macht es mir Sorgen, wenn sich ganze Gruppen vom Gemeinwesen abwenden, unsere Demokratie und unsere Spielregeln in Frage stellen. Diese Kluft zu überwinden, wird auch nach der Corona-Pandemie eine große Aufgabe werden."

Positive Entwicklungen in der Innenstadt

Wie es in Grußworten der Stadtoberen üblich ist, zieht Eiskirch natürlich auch viel Positives aus dem abgelaufenen Jahr 2020. Die Kommunalwahl und die Sitzungen des Rates, seiner Ausschüsse und der Bezirksvertretungen seien Beispiele für eine funktionierende Demokratie.

Die Entwicklungen auf dem ehemaligen Opel-Areal, in der Innenstadt und das Baugebiet im Ostpark zeigten, dass die Stadt Bochum auf einem guten Wege und Strukturwandel "tief in der DNA unserer Stadt verwurzelt" sei.

Eiskirch sieht Licht am Ende des Tunnels

Zum Schluss seines Grußwortes blickt Eiskirch optimistisch nach vorn. Der neue Impfstoff sei "ein Licht am Ende des Tunnels" und mit dem Impfzentrum im Ruhrcongress habe die Stadt die erforderliche Infrastruktur geschaffen, um das Coronavirus erfolgreich bekämpfen und in ein normales Leben zurückkehren zu können.

"Es liegt an uns, als Stadtgemeinschaft zusammenzustehen, untereinander Solidarität zu üben, uns impfen zu lassen und daneben auch weiterhin die Regeln des Infektionssschutzes zu beherzigen."

Eiskirch: "Lassen Sie uns daher gemeinsam das Licht am Ende des Tunnels zum Leuchten bringen! Ich wünsche uns allen ein gutes, erfolgreiches und vor allem gesundes 2021. Passen Sie auf sich auf. Passen Sie auf Bochum auf. Bleiben Sie gesund!"

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