Bochum. Die Ausgabe von Gratis-Schutzmasken an Senioren in Bochum läuft nicht rund. Es gibt immer wieder Beschwerden. Ab Januar soll es besser werden.
Bei der Ausgabe der FFP2-Masken in den 90 Bochumer Apotheken kommt es zu Problemen und Unstimmigkeiten. Das räumt Sprecherin Inka Krude im WAZ-Gespräch ein.
Seit Dienstag sollen die Mund-Nase-Bedeckungen kostenlos über die Apotheken verteilt werden. Frauen und Männer über 60 Jahre sowie chronisch Kranke haben Anspruch auf jeweils drei Masken. Das laufe leider nicht überall reibungslos, sagt Inka Krude und bestätigt Beschwerden von WAZ-Lesern.
Corona in Bochum: WAZ-Leser beschweren sich
Danach haben manche Apotheken deutlich zu wenig Masken bestellt. Die Vorräte waren schnell aufgebraucht. So offenbar auch in Hamme, wo ein Ehepaar (beide 74) am Dienstag um 12 Uhr seine Masken in einer Apotheke abholen wollten. Vergeblich. „Meinen Eltern wurde gesagt, dass sie nach Weihnachten wiederkommen sollen“, schildert der Sohn und bemängelt: Die Aktion sei „unkoordiniert und funktioniert nicht. Hier wird unnötig die Gesundheit von Menschen riskiert“.
Ein weiterer WAZ-Leser ärgerte sich in Langendreer. In zwei Apotheken seien ihm die Masken verweigert worden, weil er dort „nicht bekannt“ sei. Als er sich beschwerte, sei ihm in der zweiten Apotheke zumindest eine Maske ausgehändigt worden. „Damit muss ich jetzt auskommen.“
Sprecherin rät: Vorher anrufen
Inka Krude bestätigt auf WAZ-Anfrage, dass es in Bochum zu Engpässen komme. „Wir Apotheker müssen für die Gratismasken in Vorkasse gehen. Das Geld erhalten wir erst im März zurück.“ Dies habe dazu geführt, dass die Bestellungen mitunter nicht dem Bedarf entsprechen und Senioren wieder nach Hause geschickt werden müssen. Vereinzelt würden zudem nur Stammkunden berücksichtigt – was gleichfalls nicht im Sinne der Solidaraktion sei.
Die Apotheken-Sprecherin rät: „Rufen Sie vorher in Ihrer Apotheke an und fragen, ob die Masken tatsächlich erhältlich sind. Oder schauen Sie auf die Homepage.“ So spare man sich unnütze und womöglich gefährliche Wege.
Im Januar gibt es Coupons
Besserung, so Krude, verheißt der Januar. „Dann verschicken die Krankenkassen an alle Berechtigten Coupons für weitere sechs FFP2-Masken. Dafür wird ein Eigenanteil von zwei Euro fällig.“ Um es den Senioren dann einfacher zu machen und das Infektionsrisiko zu senken, hat Inka Krude in ihrer „Alten Apotheke“ vorgesorgt. „Die Kunden zahlen schon jetzt die zwei Euro und erhalten einen an uns adressierten Briefumschlag. Im Januar schicken sie ihren Coupon in dem Umschlag an uns. Wir senden die Masken dann direkt an die Kunden.“