Bochum-Langendreer. Das Online-Projekt „Marktschwärmer“ hat in Bochum-Langendreer seine Bewährungsprobe bestanden. Kunden stehen Schlange vor dem Gemeindezentrum.
Die Schlange war lang und die Wartenden vor dem Bochumer Gemeindezentrum von St. Marien an der Alten Bahnhofstraße 182 bekamen kalte Füße bei der ersten Verteilung der bei „marktschwaermer.de“ bestellten Lebensmittel. Die Idee: Bauern aus der Region bieten ihre Produkte gemeinsam im Internet an, die die Kunden dann abholen. Regionale und frische Produkte hatten die Kunden online geordert, vorab bezahlt – und Veranstalterin Sibylle Nix aus Langendreer wickelte am Donnerstagabend die erste Auslieferung ab.
„Genieße die Frische und den Geschmack Deiner Region“ heißt es auf der Internetseite, auf der man auch den Hinweis findet, dass dieses Konzept inzwischen in vielen Städten und auch Ländern Europas zu finden ist. Spanien, Frankreich, Italien und England sind zum Beispiel dabei.
Abwicklung verlief in Bochum etwas holprig
„Das Konzept“, so Sibylle Nix, „kannte ich bereits aus eigener Erfahrung und fand, dass wir in Langendreer so etwas brauchen“. Die Bestellsituation beim ersten Mal war super, hatte die Organisatorin bereits vorher per Mail gemeldet. Die Abwicklung der Auslieferung allerdings verlief scheinbar etwas sperrig, zum Ende hin etwas flüssiger.
Die Käufer kontrollierten jeweils mit der Taschenlampe, ob die Lieferung vollständig war. Dafür hatte man kleine Tische vor dem Gemeindehaus aufgebaut, was zuvor angekündigt war. „Wegen der gerade geänderten Corona-Vorschriften“, so Nix, „war der Kirchenvorstand verunsichert und wir mussten nach draußen, obwohl wir zuvor geplant hatten, die Kunden durch den Saal zu schleusen, der ja einen Nebenausgang hat“.
Kunden dürfen das Haus nicht betreten
Man wollte erst einmal sehen, wie’s funktioniert. Für Kunden wie Lieferanten, meinte nicht nur der Fröndenberger Landwirt Sebastian Becker-Dahlhoff, wäre es besser, attraktiver gewesen, wenn die Menschen mit kontrollierten Abstandsregeln das Haus hätten betreten dürfen. Das wird aber eventuell demnächst möglich sein.
Die Reaktionen waren allerdings durchweg positiv. Nix‘ Söhne Robyn und Eric fungierten als „lebendige Einkaufswagen“, brachten die Bestellungen nach draußen, während als Rahmenprogramm Reinhard Lechtenfeld und die rote Jule die Drehorgel ertönen ließen.
„Endlich“, kommentierte eine Kundin, „passiert in diesen seltsamen Tagen mal wieder etwas Erfreuliches“. Die nächsten Bestellungen, so die Organisatorin, „sind schon wieder eingegangen“.
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