Bochum. Das Schauspielhaus Bochum ist spät dran mit den Streaming-Angeboten. Das irritiert. Ein Kommentar von WAZ-Kulturreporter Jürgen Boebers-Süßmann.

Die Konzert- und Theaterlandschaft liegt brach, die Musenfreunde lechzen auch in Bochum nach Live-Erlebnissen. Aber Corona ist das egal, es bleibt alles eingefroren. Da mag es ein schwacher Trost sein, wenn Aufführungen nun verstärkt als Internet-Offerten daherkommen. Immerhin ist es ein Trost.

Die Bochumer Symphoniker und das kleine Prinz-Regent-Theater haben bewiesen, was möglich ist. Aufwand muss in jedem Fall betrieben werden, um Live-Vorstellungen ins Netz zu hieven. Von der Dramaturgie, der Bildregie und den technischen Details ganz zu schweigen. Die Probleme wurden gelöst.

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Corona: Schauspielhaus muss neue Wege gehen

Irritierend ist, wie lange das Schauspielhaus gebraucht hat, um sich auf die veränderten Erfordernisse einzustellen. Nicht jede Aufführung sei für einen Stream geeignet, auch sei das Ganze aufwendig, so die Argumente. Aber können die gelten? Nur bedingt.

Das öffentlich geförderte Stadttheater dürfte in der Pandemie weit besser da stehen als manch‘ andere Kulturplayer in dieser Stadt. Corona wird nicht so schnell wieder verschwinden. Das Schauspielhaus als DER Bochumer Kulturbotschafter wird neue Wege gehen müssen. Das sollte auch Streamings von Premieren mit einschließen.