Bochum. Mit einem neuen Gesicht an der Spitze will die Bochumer CDU die Trendwende hinbekommen. Die Entscheidung fällt in drei Wochen auf dem Parteitag.
Kurz vor einem Generationswechsel steht die Bochumer CDU. Nach dem Debakel bei der Kommunalwahl, bei der die Partei mit gerade 20,8 Prozent der Stimmen das schlechteste Ergebnis bei einer Ratswahl in ihrer Geschichte eingefahren hatte, will es Fabian Schütz wissen. Der 39-Jährige ist derzeit der einzige Kandidat, der auf dem jetzt auf den 12. Dezember festgelegten Kreisparteitag für das Amt des Kreisvorsitzenden antritt.
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„Ich will, dass wir wieder auf Sieg spielen“
Fabian Schütz arbeitet als Regierungsdirektor am Landesrechnungshof. Doch der Beamte auf Lebenszeit strahlt Biss aus und will seine Partei, der er seit 20 Jahren angehört, mit auf einen neuen Kurs nehmen: „Ich will die Leute von der CDU überzeugen, dass wir wieder auf Sieg spielen.“ Einen Konflikt zwischen dem möglichen Parteiamt und seinem Beamtenstatus sieht er dabei nicht. Schütz, der bisher vor allem durch sein Engagement im Stadtteil auf sich aufmerksam machte, weiß die CDU im Südwesten hinter sich und sieht sich auch vom Arbeitnehmerflügel seiner Partei unterstützt.
Nachdem Christian Haardt (55) Ende September seinen Verzicht auf den Vorsitz angekündigt hatte, schien es lange so, als ob der EU-Abgeordnete Dennis Radtke seinen Hut in den Ring werfen würde. Doch nachdem sich Haardt noch einmal in der CDU-Fraktion hatte durchsetzen können und den Wunschkandidaten von Dennis Radtke, Marcus Stawars, in seine Schranken verwies, signalisierte Radtke, dass er unter diesen Vorzeichen nicht für das Amt des Kreisvorsitzenden kandidieren wolle.
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„Ich traue ihm etwas zu“
Ob sich Fabian Schütz denn jetzt als Notlösung sehe? „Nein, aber ich habe mich in dieser Situation zur Verfügung gestellt“, begründet er seine Kandidatur. Schütz sieht sich dennoch als ein Mann des Kompromisses, der die Partei wieder nach vorne bringen möchte, auch mit Blick auf die Bundestagswahl im kommenden Jahr.
Aus Kreisen gestandener Bochumer CDU-Kämpen werden ihm durchaus Chancen für einen Neustart eingeräumt. „Ja, er gehört für mich zu einer Gruppe aufgeweckter jüngerer Leute, die wir brauchen und die nach vorn streben. Ich traue ihm etwas zu“, sagt ein langjähriges CDU-Ratsmitglied.
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