Bochum. Von Völler bis Loddar: In “Das neue Buch der Fußball-Sprüche“ versammelt Ben Redelings über 10.000 legendäre Sätze. Jetzt ist das Buch wieder da.

„Zu 50 Prozent stehen wir im Viertelfinale, aber die halbe Miete ist das noch lange nicht.“ Schöne Sätze wie jenen von Rudi Völler hat der Bochumer Autor und Fußball-Komiker Ben Redelings (44) in seinem Bestseller „Das neue Buch der Fußball-Sprüche“ (480 Seiten, 19,90 Euro) versammelt. Über 10.000 dieser teils schreiend lustigen Plattitüden sind darin zu finden. Nachdem der herrliche Schmöker eine Weile vergriffen war, ist er jetzt wieder erhältlich.

Wie kommen Sie an all diese Sprüche?

Ben Redelings: Die habe ich tatsächlich über viele Jahre gesammelt. Schon als kleiner Junge habe ich alles aufgesogen, was mit Fußball zu tun hat. Ob uralte Ausgaben vom Kicker oder damals vom „Fußball-Magazin“: Ich habe alles zu Hause in Kisten gehortet. Daraus ist eine echte Schatzkammer entstanden. Und längst nicht jeder gute Spruch ist in meinem Buch gelandet. Ich musste eine Auswahl treffen.

Darunter sind auch Sätze, die fast schon philosophische Tiefe besitzen.

Absolut! Manche schauen tief in die Seele der Menschen. Von Berti Vogts stammt der Satz: ‚Wenn ich übers Wasser laufen könnte, würden meine Kritiker sagen: Nicht mal schwimmen kann er.‘ Das sagt schon was über ihn aus. Es gibt auch Sprüche von Thorsten Legat, die sind so herrlich krumm – das würde den größten Philosophen am Schreibtisch nicht einfallen.

Obwohl Harald Schmidt mal angemerkt hat: ‚Fußballer müssen nicht gut reden, sondern vor allem gut Fußball spielen können.‘

Das ist was dran. Ich bin aber der Meinung: Echte Fußballer werden nicht auf dem Platz gemacht, sondern drumherum. Lothar Matthäus hat Sätze gesagt, die sind für die Ewigkeit bestimmt. Oder Franz Beckenbauer , der meinte: ‚Ich habe 15 Monate im Jahr durchgespielt‘. Beim Fußball wird immer viel geredet, und nicht immer ist viel Schlaues dabei. Aber ohne all ihre Sprüche wären diese Fußballer doch nie so bekannt geworden.

Hat sich das bei den Spielern heutzutage verändert?

Auf jeden Fall. Viele Fußballstars unserer Zeit werden direkt nach dem Spiel von den Medienprofis ihrer Vereine beiseite genommen, um zu klären, was sie überhaupt sagen dürfen und was nicht. Das ist schon anders als früher. Da hat der Reporter direkt an der Seitenlinie dem schweißnassen Spieler die herrlichsten Sätze entlockt. Heutzutage passiert das viel seltener.