Bochum. Das soziokulturelle Zentrum im Bochumer Osten bietet weiterhin Veranstaltungen an. Allerdings sind die Bedingungen stark eingeschränkt.

Der Bahnhof Langendreer war vom Corona-Shutdown ebenso stark betroffen, wie alle Bochumer Kulturspielstätten. Auch der Sommer war lang, wenn auch grundsätzlich veranstaltungsärmer. Allerdings ist auch das beliebte Odyssee-Weltmusik-Festival, das vom Soziokulturellen Zentrum aus organisiert wird, in diesem Jahr ins Wasser gefallen. Corona und kein Ende, also? Bedingt. Immerhin kommt es wieder zu Veranstaltungen im Bochumer Osten.

Mariama-Konzert ist ausverkauft

So wird am Freitag (23. Oktober) Mariama als Live-Gast erwartet. Aufgewachsen ist die Sängerin, Musikerin, Songwriterin und Produzentin in Köln, in den letzten Jahren lebt sie hauptsächlich in Paris. Wer Mariama bereits in Bochum erlebt hat, etwa beim Pink-November-Auftritt vor zwei Jahren im Designstudio Kath, weiß, was diese Künstlerin drauf hat. Ihr afro-futuristischer Soul-Folk-Pop ist eigenständig und unverwechselbar.

Abstand zwischen den Sitzreihen

Allerdings ist das Konzert bereits ausverkauft, was neben Mariamas künstlerischer Klasse auch damit zu tun haben könnte, dass die große Halle angesichts der verschärften Pandemie-Regeln viel weniger Platz bietet als gewöhnlich. Aktuell sind nur 60 Gäste erlaubt. „Dazu gibt es größere Abstände zur jeweiligen vorderen und hinteren Reihe, und wir können einen ausreichenden Abstand zwischen den Sitzplätzen ermöglichen“, so die Geschäftsleitung des K-Bahnhofes.

Maskenpflicht in allen Räumen

Es werden feste Sitzplätze vergeben, in allen Räumen und auch während des Konzerts muss Mund-Nasen-Schutz getragen werden. „Es gibt ein entsprechendes Einbahnstraßensystem, das durch Schilder und Markierungen gekennzeichnet ist. Wir bitten, dies zu beachten. Ebenso wie die Einhaltung des Mindestabstands“, so der Veranstalter. Man könne nicht ausschließen, gegebenenfalls sehr kurzfristig Veranstaltungen absagen zu müssen, wenn sich das Infektionsgeschehen verändert.

"Volles Haus" bleibt ein Traum

Der Veranstaltungsherbst sollte im Bahnhof Langendreer eigentlich ganz anders laufen, auf eine quasi Normalisierung wurde gedacht. Die wenigen Auftritte, die nach dem Shutdown möglich wurden, waren als Tests genommen worden, wie ein Spielbetrieb unter Corona-Bedingungen laufen könnten. Funktionieren die Abläufe richtig, sind alles Hygieneregeln erfüllt usw. Es war daran gedacht, dass maximal 140 Zuschauer erlaubt sein würden, jetzt sind es gerade mal weniger als die Hälfte. Normalerweise fasst die Halle 250 Besucher, aber an Live-Auftritte vor „vollem Haus“ ist natürlich in absehbarer Zeit nicht zu denken.

Finanzloch droht

Wie wirkt sich die Krise finanziell aus? Uwe Vorberg aus der Geschäftsführung gab sich zuletzt skeptisch: „Wegen der Einhaltung der Corona-Regeln müssen wir bei den Veranstaltungen mehr Personal vorhalten – bei weniger Besuchern, was natürlich auch weniger Eintrittseinnahmen bedeutet. Dazu kommt, dass der für die Querfinanzierung wichtige Thekenumsatz nicht das gewohnte Level erreicht.“ Heißt: Höhere Kosten bei weniger Einkünften. Die härteren Zeiten kommen erst noch, und je länger Corona andauert, desto drängender dürften die Probleme werden.

Der Jahresetat des Bahnhof Langendreers beträgt rund 1,2 Millionen Euro, davon sind 400.000 städtische Zuschüsse, es gibt neben der institutionellen Landesförderung auch Not-Gelder aus dem NRW-Soforthilfeprogramm. Ob das reichen wird, um die Finanzlöcher zu stopfen? Wohl eher nicht.

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