Bochum-Hamme. In der Speckschweiz klagen die Anwohner über Parkdruck. Stadt Bochum verweist auf das Mobilitätskonzept, das für Hamme erstellt werden soll.
Anwohner der Speckschweiz klagen über eine Parkplatznot in ihrem Wohngebiet. Nun häufen sich auch die Beschwerden über „wild parkende“ Fahrzeuge. Gabi Spork (SPD), Bezirksbürgermeisterin in Bochum-Mitte, hatte im Frühjahr eine Anfrage gestellt, die jetzt – in der letzten Sitzung des Gremiums – beantwortet wurde. Eine Patentlösung aber sieht auch die Verwaltung nicht und verweist auf das Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) für Hamme.
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Viele Autofahrer parkten nach Beobachtung von Nachbarn auf nicht eingezeichneten Parkflächen, wo sie dann für zu enge Straßenverhältnisse sorgten. So sollen teilweise die Gehwege so zugeparkt sein, dass z.B. mobilitätseingeschränkte Personen oder Passanten mit Kinderwagen diese nicht mehr ohne Hindernisse nutzen können.
Bezirksbürgermeisterin Bochum-Mitte fragt an
Ein Durchkommen für Fahrzeuge der Feuerwehr und des Rettungsdienstes sei, so Gabi Spork, teilweise nicht mehr möglich. Die Fahrzeuge der Müllabfuhr hätten ebenfalls ihre Mühe und Not, zu den Mülltonnen zu gelangen bzw. mit ihren Fahrzeugen das Gebiet zu durchfahren.
Auf die Frage, welche Möglichkeiten die Verwaltung sieht, um die Parksituation in der dicht besiedelten Speckschweiz nachhaltig zu entspannen, entgegnet nun das Rechtsamt: Um den Parkdruck im Wohnquartier zu verringern, müsse die Situation detailliert begutachtet werden; bauliche Eingriffe seien wenig geeignet. Im Zuge des ISEK für Hamme soll es aber ein Mobilitätskonzept geben. In diesem Zusammenhang soll dann auch die Parksituation untersucht werden, damit Lösungen gefunden werden können.
Neue Wohnungen verschlimmern die Situation
Einen kleinen Erfolg konnten die Anwohner erzielen: Zusätzliche Stellplätze gibt es an der Joseph- und Hermannstraße. Auch die Nachbarn an der Hofsteder Straße sorgen sich um zusätzlichen Parkdruck. Dort soll neuer Wohnraum entstehen. David Schary von der CDU-Fraktion im Bezirk Mitte kritisiert, dass für das Bauvorhaben lediglich vier neue Stellplätze ausgewiesen werden sollen: „Das ist viel zu wenig und wird zu zusätzlichen Verkehrsbelastungen führen.“
Die Besonderheit in der Speckschweiz: Die Straßen sind verkehrsberuhigt. Generell gilt: Parken ist dort nur in eingezeichneten Parkbereichen erlaubt. Das hat zur Folge, dass Autos auf nicht eingezeichneten Flächen ein Knöllchen bekommen – auch wenn der Abstand zur anderen Straßenseite nicht wesentlich breiter als bei eingezeichneten Flächen scheint. Genau das kritisieren die Anwohner.
Verkehrsüberwachung kontrolliert
Außerhalb der Parkflächen dürfen Fahrzeuge zum Ein- und Aussteigen oder zum Be- und Entladen abgestellt werden, das, so die Stadt, dürfe sich auch mal länger hinziehen. Die Einhaltung der Verkehrsvorschriften kontrollieren die Außendienstmitarbeiter der Verkehrsüberwachung des Rechtsamtes und schreiten bei Verstößen ein.
Bochumer Anwohner kämpfen vergeblich um ihre grüne OaseFür eine Durchfahrt von Kraftfahrzeugen muss eine Breite von gut drei Metern zur Verfügung stehen, um auch Lkw eine Durchfahrt zu ermöglichen. Bei den bisherigen Kontrollen in den Straßen der Speckschweiz durch die städtische Verkehrsüberwachung wurden keine Blockaden der Verkehrsfläche festgestellt. Entsprechende Meldungen der Müllabfuhr oder der Feuerwehr über Probleme seien der Verwaltung nicht zu Ohren gekommen.
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