Bochum. Ausgerutscht? Die Neuauflage der Eislaufbahn in der Bochumer Jahrhunderthalle steht auf der Kippe. Wegen Corona drohen weitere Absagen.
Der „Eissalon Ruhr“ steht unmittelbar vor einer Absage. Die neuerlichen Corona-Beschränkungen machten das Eislaufen in der Jahrhunderthalle in diesem Winter wohl unmöglich, heißt es bei der Bochumer Veranstaltungs-GmbH (BOVG). In der nächsten Woche soll eine Entscheidung fallen.
Mit 36.000 Besuchern hatte der Eissalon zum Jahreswechsel 2019/20 einen Rekord eingefahren. Mitte Dezember soll es wieder losgehen. Doch die Zeichen stehen nach WAZ-Informationen auf Rot. Dabei war bis zuletzt über Corona-taugliche Varianten nachgedacht worden: etwa eine massive Begrenzung der Läuferzahl sowie zweistündige Laufzeiten. Bisher gibt es keine Zeitvorgaben.
Veranstaltungen in Bochum: Bangen um Comedy-Hochkaräter
Eine Absage des Eissalons würde das Katastrophenjahr 2020 in der Jahrhunderthalle perfekt machen. Seit März ruht der Betrieb nahezu vollständig. Mit dem Urbanatix-Festival im November und der 1Live-Krone im Dezember müssen zwei weitere Hochkaräter am Jahresende ausfallen. Der „Kultur-Raum“, bei dem die BOVG die Halle samt Bühne und Technik für heimische Künstler kostenfrei zur Verfügung stellt, bleibt hinter den Erwartungen zurück. Ob im Februar der 14. Historische Jahrmarkt mit zuletzt 20.000 Besuchern starten kann, ist offen.
Ebenso trist ist die Situation im Ruhrcongress. Die jüngsten Corona-Auflagen für Risikogebiete (dazu zählt Bochum seit Donnerstag) lassen Hallen-Veranstaltungen nur mit bis zu 100, in Ausnahmefällen 250 Besuchern zu. In den nächsten Wochen stehen einige Top-Namen auf dem Programm, darunter Dieter Nuhr, Helge Schneider, Bülent Ceylan und Carolin Kebekus. „Die Veranstalter entscheiden, wie verfahren wird“, erklärt BOVG-Geschäftsführer Andreas Kuchajda. Tendenz auch hier: derzeit kaum vorstellbar.
BOVG rechnet mit 4,9 Millionen Euro Minus
Bittere Realität sind die Zahlen, die die städtische Hallengesellschaft am 29. Oktober dem Rat vorlegen wird. Danach erhöht sich das zu erwartende Umsatzminus für 2020 auf 70 Prozent. 4,9 Millionen Euro fehlen in der Kasse. Dabei hat die BOVG bereits Einsparungen vorgenommen. Laut Kuchajda wurden gut 20 der 80 Arbeitsplätze gestrichen. „Meist wurden freiwerdende Stellen nicht wieder besetzt. So konnten wir auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten“, betont der Geschäftsführer.
Gut möglich, dass die Jobs wieder vonnöten sein werden, wenn 2021 zu einem halbwegs regulären Spielbetrieb zurückgekehrt werden könnte. An Stars und Shows mangelt es nicht: Das Hallen-Jahr ist allein schon wegen der vielen Nachholtermine aus 2020 proppenvoll. Sogar von einem „Overkill“ ist schon die Rede.
Alle Infos und Termine auf www.bovg.de.