Bochum. Der Warnstreik bei der Bogestra legt seit dem Morgen den Nahverkehr in Bochum lahm. Laut Gewerkschaft Verdi sind 1850 Beschäftigte im Ausstand.
Der Warnstreik im öffentlichen Dienst legt seit dem Morgen den öffentlichen Nahverkehr in Bochum lahm. Wie schon vor einer Woche blieben zum Betriebsbeginn um 3 Uhr sämtliche Busse und Bahnen der Bogestra in den Depots. „Auch Fahrten durch Fremdunternehmen werden nicht durchgeführt“, teilt das Nahverkehrsunternehmen mit und verweist auf sein Service-Telefon 01806/50 40 30. Die Kundencenter bleiben geschlossen.
1850 Bogestra-Mitarbeiter in Bochum, Gelsenkirchen und Witten seien im Ausstand, berichtete am Vormittag Verdi-Gewerkschaftssekretär Jürgen Schirmer. Noch bis 14.30 Uhr läuft die Streikgeld-Erfassung auf den Betriebshöfen. Auf größere Versammlungen und Kundgebungen wird wegen der Corona-Bestimmungen auch diesmal verzichtet. Der Betrieb soll erst am frühen Freitagmorgen wieder aufgenommen werden.
Warnstreik in Bochum: Auf den Straßen blieb es ruhig
Bei dem Warnstreik geht es um den Rahmentarifvertrag für die Beschäftigten der Nahverkehrsunternehmen. Der ist derzeit noch Ländersache, soll nach dem Willen der Gewerkschaften künftig aber bundesweit gelten, mit einheitlichen Regelungen etwa für Zuschläge, Überstundenausgleich und Urlaubstage. Der Warnstreik bei der Bogestra hat nichts mit den Arbeitsniederlegungen im öffentlichen Dienst zu tun, von denen in dieser Woche in Bochum die Schulen, die Stadtverwaltung und die Knappschaft betroffen waren. Dabei fordert Verdi ein Lohn-Plus von 4,8 Prozent.
Wie in der Vorwoche zeigen sich die allermeisten Fahrgäste (durchschnittlich 400.000 an einem Tag im gesamten Bogestra-Betriebsgebiet) gut informiert und hatten sich frühzeitig um Alternativen für den Weg zur Arbeit oder Schule gekümmert. „Was das Verkehrsaufkommen angeht, ist es für uns ein weitgehend normaler Morgen und Vormittag“, erklärt Polizeisprecher Marco Bischoff. Im Feierabendverkehr könnte es aber eng auf den Straßen werden.