Bochum. Die Kunsthistorikerin Eva Wruck ist für die Betreuung der Museen im Schlosspark Weitmar zuständig. Wichtig dabei: der Kontakt zur Ruhr-Universität.

„Schichtwechsel“ im Museum unter Tage/Situation Kunst in Bochum. Dr. Eva Wruck folgt als neue Kuratorin auf Maria Spiegel, die das Museum in Weitmar nach acht Jahren verlässt. Die WAZ sprach mit Wruck (39), die sich gar nicht lange einfinden musste.

Wie waren die ersten Tage und Wochen?

Eva Wruck: Spannend und doch vertraut. Ich kenne die Situation Kunst und das Museum unter Tage seit Jahren, und freue mich, nun hier arbeiten zu dürfen.

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Wie kam es zu dem Kontakt?

Ich habe an der Ruhr-Universität Kunstgeschichte und Germanistik studiert und 2012 mit einer Arbeit zu Matthew Barneys „Cremaster Cycle“ in Kunstgeschichte promoviert. Danach war ich an der RUB, an der Uni Wuppertal und als freie Kuratorin tätig, etwa für den Kunstverein Bochum. Situation Kunst ist eng mit der Kunstgeschichte an der Ruhr-Uni verbunden, so hatte ich viele Berührungspunkte und kenne auch die Sammlungen schon länger.

Wie groß ist Ihr Team hier in Weitmar?

Momentan sind es 15 studentische Hilfskräften, dazu kommen Praktikant/innen. Ich werde vor allem für die Konzeption von Ausstellungen sowie für die Gestaltung der Rahmenprogramme und Vorträge zuständig sein. Dazu kommen weitere Tätigkeiten, etwa das Verfassen von Katalog-Texten.

Blick auf das Museum unter Tage im Schlosspark Weitmar, im Hintergrund der Kubus von „Situation Kunst“.
Blick auf das Museum unter Tage im Schlosspark Weitmar, im Hintergrund der Kubus von „Situation Kunst“. © FUNKE Foto Services | Ingo Otto

Was sehen Sie als größte Herausforderung im neuen Job?

Zunächst die Aufrechterhaltung des Ausstellungs- und Besucherbetriebs in der Corona-Pandemie. Wir bieten zurzeit an jedem zweiten Sonntag zwei Führungen an, zu denen jeweils nur sechs Besucher/innen zugelassen sind. Wegen der Hygieneregeln und Einschränkungen können wir der Nachfrage oft nicht gerecht werden. Das Interesse zumal an der Dauerausstellung mit Landschaftsmalerei aus sechs Jahrhunderten im Museum unter Tage ist nach wie vor groß.

Was dürfte langfristig wichtig werden?

Als Zukunftsziel steht die Idee, das Museum unter Tage als Ort der Studierenden noch stärker herauszustellen. Die praxisorientierte Vermittlung von Kunst und die Präsentation von Kunst können in der Situation Kunst und im MuT hautnah erfahren und erlernt werden. Viel verspreche ich mir von der geplanten Stiftungsprofessur an der RUB, die diese Verzahnung voranbringen solle.

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Dazu kommt die Absicht, das Gesamtensemble im Weitmarer Schlosspark stärker in den Fokus der Öffentlichkeit zu bringen. Mit den Pavillons der Situation Kunst I, den Räumen der Situation Kunst II im Kubus Haus Weitmar und dem Museum unter Tage hat Bochum drei außergewöhnliche Kunst-Stätten auf engstem Raum zu bieten. Das könnte noch viel mehr bekannt werden.

Wie geht es aktuell im Museum unter Tage weiter?

In den Herbstferien gibt es wieder die Workshop-Reihe „Kinder sprechen über Kunst“, die von Studierenden betreut wird, und für die noch Anmeldungen möglich sind (Kontakt per Email: kunstvermittlung@situation-kunst.de). Angesprochen sind Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren. Die große Erich-Reusch-Retrospektive läuft noch bis Ende des Monats, im November folgt eine Exposition mit Landschaftsfotografie von Andres Walther und Bernard Descamps.

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