Bochum. Die Sparkasse Bochum baut in der Innenstadt neu. Der Entwurf eines Kölner Büros verbindet drei Gebäude und unterschiedliche Baustile.
Die Katze ist aus dem Sack. Nach einem Entwurf des Kölner Planungsbüros O & O Baukunst wird die Sparkasse Bochum neu am Dr.-Ruer-Platz in der Bochumer Innenstadt bauen. Nach dem Abriss der Altimmobilie an der Ecke Dr.-Ruer-Platz/Huestraße, der Uhle, soll ein neues Gebäude mit einer langgestreckten gefalteten Fassade entstehen, die das neue Haus mit dem Altbestand verbindet.
Drei Entwürfe von drei unterschiedlichen Architekturbüros hat die Sparkasse im vergangenen Jahr beauftragt. Sie sollten auf dem Grundstück der „Uhle“ einen mehrgeschossigen Neubau planen – mit einer Gaststätte im Erdgeschoss und flexiblen Nutzungsmöglichkeiten für die Etagen. Der Neubau sollte außerdem an das Nachbargebäude angebunden werden. Dieser Bau aus den 60er Jahren wiederum, in dem die Café-Kette Starbucks ein Ladenlokal unterhält und die Sparkasse ihre digitale Beratung eingerichtet hat, sollte mit dem Sparkassen-Hauptgebäude mit einer Brücke verbunden werden.
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Attraktiver Gesamtkomplex
Allen drei Entwürfen wird hohe Qualität und Kreativität bescheinigt, wovon sich interessierte Kunden seit Montag in einer Ausstellung im Kundenzentrum in der Innenstadt überzeugen können. Entschieden hat sich die Jury, die aus Vertretern von Sparkasse, unabhängigen Architekten und der Stadt bestand, am Ende für den Entwurf, der „die einzelnen Gebäudeteile zu einem attraktiven Gesamtkomplex zusammenfügt“, wie es heißt.
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„Das optisch und planerisch gelungene Gesamtkonzept wird die Attraktivität des Dr.-Ruer-Platzes erhöhen“, ist Sparkassenvorstand Jürgen Hohmann überzeugt. Noch euphorischer zeigt sich Christian Heuchel, Geschäftsführer von O&O Baukunst: „Das wird ein Schmuckstück für Bochum.“
2500 Quadratmeter Fläche
Die Kölner sind Experten für die Verbindung von Alt- und Neubauten. „Das ist ja das Schöne in Europa“, so Heuchel. Die Aufgabe sie nicht zuletzt durch das markante, wuchtige Hauptgebäude deshalb reizvoll gewesen. Außerdem: „Das Haus liegt an einem wunderschönen Platz“ – „für Kölner Verhältnisse“, wie er hinzufügt.
Etwa 2500 Quadratmeter Fläche werden Neu- und Altbau gemeinsam haben. Über fünf Geschosse reicht das neue Haus über der Tiefgarage und nimmt damit die Höhe des Hauptgebäudes auf. „Die oberste Etage ist leicht zurückversetzt“, so Christian Heuchel. Auf diese Weise füge sich das Gebäude noch besser in die Umgebung ein.
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Die Fassade, „ein wenig schräg wie ein Paravant“, füge geschickt die drei Bestandteile zusammen, ohne die einzelnen Elemente – Hauptgebäude, Café und Neubau – „zu verwässern“. Erschlossen wird der Neubau über das vorhandene Treppenhaus des Nachbarhauses. In die Gastronomie führen im Entwurf zwei Eingänge. Einer davon liegt voraussichtlich wie bisher an der Ecke Dr.-Ruer-Platz/Huestraße. Markante Merkmale sind die schmale Galerie entlang der gläsernen Fassade und die geschwungene freie Treppe. Innen soll Platz für unterschiedliche Nutzung sein.
Baubeginn voraussichtlich 2022
Bis zur Umsetzung des Millionenprojekts wird indes noch ein wenig Zeit ins Land gehen. „Wir sind nun einen großen Schritt weiter“, betont Alexander Schüning, der die Bauabteilung der Sparkasse Bochum leitet. Nun beginne die Feinjustierung. Bis die Baugenehmigung vorliege, werde es noch dauern. Mit dem Abriss der Uhle sei voraussichtlich frühestens gegen Ende 2021 zu rechnen. Bis dahin könne Bochum Marketing weiterhin die „Kultur-Uhle“ für eigene Projekte nutzen. Allerdings gebe es eine Einschränkung, so Schüning: „Wenn das Dach undicht wird, müssen wir das Gebäude vorher aus Sicherheitsgründen schließen“. Der Baubeginn ist voraussichtlich 2022. Die Bauzeit wird etwa 15 Monate betragen.
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