Bochum. Die Sparkasse Bochum hat ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2019 hinter sich. Für die aktuelle Coronakrise sieht sie sich gut aufgestellt.
Nach einem äußerst erfolgreichen Geschäftsjahr 2019 plant die Sparkasse Bochum eine Gewinnausschüttung in Höhe von 16,5 Millionen Euro an die Stadt Bochum. Es wären 500.000 Euro mehr als 2018 und würde die im Haushaltssicherungskonzept der Stadt genannte Erwartung erfüllen. In der aktuellen Coronakrise sieht sich die Sparkasse gewappnet.
Und sie hat nach eigenem Bekunden schnell auf die neuen Anforderungen reagiert. Die eigens ins Leben gerufene Corona-Hotline habe täglich bis zu 140 Gewerbekunden Hilfestellung bei den Anträgen auf Förderkredite der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) geleistet. Allein in den ersten drei Monaten der Krise habe die Sparkasse etwa 400 Anträge mit einem Gesamtvolumen von etwa 100 Millionen Euro bewilligt. Für etwa 1300 Konten wurden Anträge auf Zins- und Tilgungsaussetzung bearbeitet.
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Geschäftskunden von Corona unterschiedlich betroffen
„Allein in März und April haben Berater in den 45 Geschäftsstellen in 40.000 Telefon-Gespräche mit Kunden geführt“ heißt es. Weitere 40.000 Anrufe verzeichnete in diesem Zeitraum die Service-Hotline. „Durch die Nähe zu unseren Kunden laufen unsere Geschäfte anders, aber in dem normalen Umfang weiter“, sagt Sparkassen-Vorstand Jürgen Hohmann. „Unsere Geschäftskunden sind von den Auswirkungen der Pandemie unterschiedlich betroffen. Es kann sein, dass es nicht alle über das Jahr 2021 hinweg schaffen.“
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500.000 Euro für den Tierpark
Die Sparkasse Bochum hat 2019 insgesamt 1102 Mitarbeiter beschäftigt.
Über Spenden, Sponsoring und ihre Stiftung hat sie das ehrenamtliche Engagement in Vereinen, Institutionen und Initiativen in den Bereichen Soziales, Kultur, Sport, Wissenschaft und Umwelt mit 2,57 Millionen Euro unterstützt. „Allein mit 500 000 Euro haben wir den Bau der Asienwelten im Tierpark Bochum möglich gemacht“, so Vorstandschef Jürgen Hohmann.
Für das vergangenen Jahr hat das Kreditinstitut 14,06 Millionen Euro Gewerbesteuer abgeführt.
Auf Rekordkurs war das Kreditinstitut im vergangenen Jahr. Besonders erfolgreich lief vor allem das Kreditgeschäft. Mit einem Zuwachs von 503,2 Millionen Euro auf knapp 5,2 Milliarden Euro, einem Plus von zehn Prozent, lag es weit über dem erwarteten Wachstum von 2,5 Prozent und den üblichen Zuwächsen der Vorjahre um jeweils etwa ein Prozent. „Wachstumstreiber war das gewerbliche Kreditgeschäft“, heißt es bei der Sparkasse. Mehrere großvolumige Finanzierungen, zum Teil im Verbund mit anderen Kreditinstituten, haben zu Neubewilligungen von gut 1,3 Milliarden Euro geführt. Im privaten Kundengeschäft nahmen die Neubewilligungen um etwa 55 Millionen Euro auf 256 Millionen Euro zu.
Jahresüberschuss steigt auf 17,4 Millionen Euro
Die Kundeneinlagen, das Sparvermögen, wuchsen um 370 Millionen Euro auf 5,54 Milliarden Euro. Der Wertpapier-Umsatz stieg von 282 Millionen Euro auf 421 Millionen Euro. Sparkassen-Kunden halten nun einen Wertpapierbestand von gut einer Milliarde Euro – 14,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Vermittelt wurde der Verkauf von 245 Immobilien mit einem Verkaufswert von 72,7 Millionen Euro.
Der Jahresüberschuss für 2019 ist gegenüber dem Vorjahr um 500.000 Euro auf 17,4 Millionen Euro gestiegen. Davon sollen 16 Millionen an den städtischen Haushalt abgeführt werden. Die Entscheidung darüber werden der Verwaltungsrat der Sparkasse und der Rat der Stadt allerdings erst im Oktober treffen. Die Europäische Zentralbank und Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) haben, so heißt es, wegen der Corona-Krise „dringend empfohlen“ bis Ende September auf eine Entscheidung zur Ausschüttung zu verzichten.
Starke Position im Verbandsvergleich
Wie erfolgreich die Sparkasse Bochum 2019 war, zeigt ein Vergleich mit den anderen Sparkassen im westfälisch-lippischen Sparkassenverband. Während das durchschnittliche Betriebsergebnis vor Bewertung (Gewinn) von 0,92 auf 0,87 Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme sank, stieg es bei der Sparkasse Bochum von 1,20 auf 1,22 Prozent.
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Auf die mit Spannung erwarteten Pläne für die Neubebauung an der Ecke Dr.-Ruer-Platz/Huestraße muss die Öffentlichkeit noch zwei Wochen warten. Am 17. September wird entschieden, welcher von drei beauftragten Architektenentwürfen umgesetzt werden soll. Das jetzt noch an der Stelle stehende Haus, in dem bis vor einigen Monaten die Traditionsgaststätte „Uhle“ betrieben wurde, soll 2021 abgerissen werden. An seine Stelle soll ein „EnergieHausPlus“ entstehen; ein Gebäude das mehr Energie produziert als verbraucht.