Bochum. Die Stadt Bochum hat mit der Einrichtung eines besonders geschützten Radstreifens auf der Unistraße begonnen. Das Pilotprojekt ist umstritten.

Für 125.000 Euro baut die Stadt Bochum jetzt an der Universitätsstraße einen besonders geschützten Radstreifen. Allerdings stößt dies teilweise auf Unverständnis - beim ADFC.

Zwischen Waldring und Wasserstraße werden die beiden bereits großzügig vorhandenen Radwege zusätzlich abgesichert. Dies geschieht mit einer rund 50 Zentimeter hohen baulichen Barriere, die den Radstreifen vom Kraftverkehr trennt - eine „Protected Bike Lane“.

Durch die Barriere sollen sich die Radfahrer in Bochum sicherer fühlen

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„Da sich gerade viele Radfahrende im Straßenverkehr auf der Fahrbahn trotz markiertem Radfahrstreifen unsicher fühlen, kann die Anlage von geschützten Radfahrstreifen die subjektiv empfundene Sicherheit der Radfahrenden erhöhen und damit auch die Akzeptanz verbessern“, erklärt die Stadt. Auch die objektive Sicherheit werde vor allem an Straßen mit höheren Geschwindigkeiten des Kraftverkehr verbessert. Der Gehweg und die Fahrstreifen behalten künftig ihren bisherigen Zustand und ihre Breiten (mindestens drei Meter) bei.

Die Arbeiten finden zunächst stadteinwärts statt und sollen im Oktober abgeschlossen sein. Im September wird die Baustelle auf die Gegenrichtung verlagert.

ADFC Bochum vermisst die „Strahlkraft“ des Pilotprojektes

Der Abschnitt auf der Unistraße soll als Pilotstrecke dienen. „Wegen der zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h und der vorhandenen Platzverhältnisse ist dieser Abschnitt besonders gut als Teststrecke geeignet“, meint die Stadt. Bei positiven Erfahrungen sei es denkbar, weitere geschützte Radfahrstreifen im Stadtgebiet anzulegen.

Das Pilotprojekt findet aber beim Fahrradclub ADFC keinen Beifall. Zwar begrüßt er grundsätzlich solche Vorhaben, aber nicht an dieser Stelle. „Wir fragen uns, wie mit dieser Ausführung, auf einem so kurzen Stück, in diesem Umfeld sich eine Pilotwirkung einstellen soll, die auf weitere Planungen positiv ausstrahlt. Diesem Pilotprojekt fehlt diese Strahlkraft!“, hatte der Club bereits im Mai erklärt.

Die Bezirksvertretung Süd hätte das Pilotprojekt lieber im Abschnitt der Unistraße zwischen Wasserstraße und Brücke A448 gesehen. „In diesem Abschnitt ist der Radweg schmaler als nördlich der Wasserstraße und eignet sich auch aufgrund der einmündenden Straßen besser, um Erfahrungen mit geschützten Radwegen zu sammeln.“