Bochum. In Bochum wird am Samstag erneut für den Ausbau des Radverkehrs demonstriert. Zuvor blicken die Rad-Aktivisten gespannt auf die Ratssitzung.

Das Bündnis „Radwende Bochum“ ruft am Samstag (29.) zu einer weiteren Demonstration in der Innenstadt auf. Das Motto lautet: „Bochum steigt auf’s Rad.“ Zwei Wochen vor der Kommunalwahl gelte es, nochmals ein deutliches Zeichen für den Radverkehr zu setzen, betonen die Veranstalter in ihrer Ankündigung.

Um 14 Uhr soll die Rad-Demo auf dem Willy-Brandt-Platz am Rathaus beginnen. Um 16.30 Uhr folgt eine Podiumsdiskussion auf dem Hans-Schalla-Platz am Schauspielhaus. Thema: „Braucht Bochum einen Radentscheid?“ Erwartet werden u.a. der Bundesvorsitzende des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC), Ulrich Syberg, sowie Vertreter der Radentscheide Essen und Marl.

Radwende in Bochum: „Die Ergebnisse fehlen“

Aus Sicht der „Radwende“ wird im Kommunalwahlkampf zwar viel über nachhaltige Mobilität, Fahrradfreundlichkeit und den Ausbau des Nahverkehrs geredet. „Einzig die Ergebnisse fehlen“, kritisiert das Bündnis. Sprecherin Laura Kämper: „In den vergangenen Jahren sind nur kleine Schritte gegangen worden.“ Ein echtes Umdenken indes sei nicht erkennbar. Bochum zähle nach wie vor zu den Städten in Deutschland, die in erster Linie auf die Bedürfnisse des Kfz-Verkehrs ausgerichtet seien. „Dies ist nicht mehr zeitgemäß.“

Bündnis unterstützt Anträge im Rat

Konkrete Beschlüsse für mehr Fahrradfreundlichkeit erhofft sich das Bündnis von der Ratssitzung am Donnerstag (27.). Während eine geplante Verlängerung des Umsonstparkens in den Parkhäusern in der Innenstadt auf Ablehnung stößt („So wird das nichts mit der Bochumer Verantwortung für den Klimaschutz“), unterstützen die Rad-Aktivisten drei weitere Anträge. Dabei regen die Stadtgestalter für Schienenüberquerungen ein neues sturzsicheres Schienensystem an. „Linksfraktion und Grüne haben in zwei recht ähnlichen Anträgen unsere Forderungen aufgenommen: Bus und Bahn sollen an allen Samstagen bis zum Jahresende kostenlos zu nutzen sein. Zusätzliche Fahrradstellplätze sollen kommen und temporäre Radspuren eingerichtet werden“, teilt das Bündnis mit.