Bochum-Weitmar. Nach einem Ausweichmanöver fährt ein Bus gegen eine Haltestelle in Bochum-Weitmar. Eine Frau wird von Scherben verletzt. Anwohner hatten gewarnt.
„Es gab einen lauten Knall“, erinnert sich Nevin Karatas an den Moment, als am Dienstagmorgen um kurz nach sieben ein Bus in die Haltestelle vor ihrer Wohnung an der Schützenstraße in Bochum-Weitmar fährt. Der Bus, den ihre Tochter Beyza für die Fahrt zur Arbeit nehmen will. Diese kommt kurz darauf zurück in die Wohnung, die Haare voller Scherben und Glassplitter – und geschockt. Der Bus war zuvor mit dem Außenspiegel gegen die Haltestelle gefahren und hat das ganze Konstrukt verschoben. Die gläserne Rückwand – geborsten.
„Ich habe sofort gewusst, dass das mit dem Bus zu tun haben muss“, sagt Nevin Karatas ein paar Stunden später. Die Haltestelle habe schlimm ausgesehen, sagt sie. „Aber wir haben Glück gehabt, dass nicht mehr passiert ist.“ Ihre Tochter, die neben der Haltestelle stand, fuhr im Anschluss sogar noch zur Arbeit. Eine andere Frau dagegen wurde mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht. Die 41-Jährige stand unter dem Dach, als das Unglück geschah, und wurde laut Polizei von den Splittern und Scherben leicht verletzt.
Den Beamten zufolge ist der Unfall auf ein Ausweichmanöver des 43-jährigen Busfahrers zurückzuführen. Dieser war einem parkenden Auto ausgewichen und schaffte es dann offenbar nicht mehr, die Haltestelle sauber anzufahren. Mit dem Außenspiegel prallte er gegen das Dach. Aber mit so großer Wucht, dass der Unterstand nun schief steht.
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Als Christiane Semrau, die direkt gegenüber wohnt, vom den Unfall erfuhr, war sie nicht überrascht: „So etwas musste ja mal passieren.“ Sie und ihre Nachbarn hätten bereits gewarnt . „Der viele Verkehr auf der Straße und dann so eine knapp bemessene Haltestelle – das kann nicht gut gehen.“
Bogestra will den Unfall nun prüfen
Die Haltestelle war im Zuge der Fahrplanumstellung Ende 2019 um wenige hundert Meter verlegt worden. Hier soll sie im Rahmen des neuen Liniennetzes nun nicht mehr nur von der Linie 365 bedient werden, sondern auch von den Linien 352 und 355. Zudem ist sie jetzt – im Gegensatz zum vorherigen Standort – barrierefrei.
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„Für den Rummel hier ist die Haltestelle nicht geeignet“, finden allerdings Christiane Semrau und ihre Nachbarn. „Die Haltestelle ist ist viel zu eng gebaut. Mit Rollstuhl oder Kinderwagen kommt man nicht vorbei, wenn jemand sitzend wartet. Und es wird gefährlich, wenn Kinder zum Ausweichen auf die Straße laufen.“
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Die Bogestra will den Unfall nun prüfen. Allerdings unabhängig von der Diskussion um den Standort der Haltestelle. „So eine Untersuchung machen wir grundsätzlich bei Unfällen“, teilt Bogestra-Sprecher Christoph Kollmann mit.
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