Bochum-Laer. Der neue Kunstrasen für die Fußballer in Bochum-Laer ist fast fertig. Aber der LFC Laer hat noch mehr Pläne, die er gerne realisieren möchte.
Der Fortschritt ist nicht zu übersehen. Wie ein knallgrüner Teppich sieht der Sportplatz des LFC in Bochum-Laer aus. Denn der neue Kunstrasen liegt schon aus. Ein paar Feinarbeiten noch, dann kann hier im Herbst wieder Fußball gespielt werden. Der LFC Laer will das neue Geläuf nutzen, um sich für die Zukunft neu aufzustellen – nicht nur sportlich.
Fußballverein in Bochum-Laer will neuen Kunstrasen für Großoffensive nutzen
Nachdem die Linien auf das Grün gezogen worden sind, wird aktuell die 400-Meter-Laufbahn asphaltiert und dann mit dem Tartanbelag versehen. Zeitgleich werden zig Tonnen Sand auf dem Kunstrasen verteilt. Mitte September soll der Platz fertig sein.
„Da juckt es in den Füßen“, gesteht Frank Gisselmann, zweiter Vorsitzender des LFC Laer, beim Anblick des Kunstrasens. „Auch die Spieler der Superaltliga sind richtig heiß und putzen schon ihre Fußballschuhe“, fügt er lachend hinzu. Der neue Platz – hochmodern und mit Flutlicht – werde ein Schmuckstück, sagt Gisselmann, der nun den Verein in der Pflicht sieht, für das passende Drumherum zu sorgen.
Denn die Infrastruktur ist sehr sanierungsbedürftig. Mit der Stadt Bochum befinde man sich in guten Gesprächen, was Anbau und Umgestaltung des Kabinentrakts angeht, sagt Frank Gisselmann. „Wir stehen kurz vor dem Abschluss.“ Es geht – wie so oft – ums Geld. Der LFC Laer möchte den Umbau in Eigenregie mit örtlichen Firmen anpacken, die Stadt soll die Kosten übernehmen. Laut Gisselmann kostet das „einige hunderttausend Euro“.
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Beim Rest der Platzanlage ist die Stadt finanziell raus, den will der Verein komplett im Alleingang aufwerten. Mehr noch: Der LFC Laer möchte gerne die komplette Bezirkssportanlage an der Havkenscheider Straße in ihren Besitz nehmen.
LFC Laer benötigt mehr Umkleiden
Konkreter als dieses „Geschäft“ sind die Planungen für die Umgestaltung der Vereinsgebäude: Der Kabinentrakt soll um zwei weitere Umkleiden erweitert werden. „Wir haben inzwischen eine Damen- und drei Mädchenmannschaften, da brauchen wir eine räumliche Trennung“, erklärt Frank Gisselmann. Hinzu komme die neue Lacrosse-Abteilung. „Da hat allein eine Mannschaft mehr als 20 Leute. Und die benötigen Platz.“
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In dem Gebäude sind zudem neue Elektroinstallationen, neue Sanitäranlagen und eine neue Heizung geplant. Daneben soll ein Anbau zur Unterbringung des Fußball-Equipments entstehen. „Vielleicht auch ein Fitnessraum“, hofft Frank Gisselmann.
Auch das Vereinsheim wird vom Verein aufgehübscht. Das fängt beim Aufgang an. Dort soll eine neue Beleuchtung her, ebenso an der Terrasse, die der Club überdachen will. Das Vereinsheim selbst soll energetisch saniert werden, mit neuen Elektroleitungen, Toiletten, einer neuen Heizung und einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach. Daneben ist angedacht, die Tribüne, den Grillplatz, den Pommesstall und den Platz der Turnierleitung auf den neuesten Stand zu bringen.
Verein will weiter wachsen
Mit einem modernen Kunstrasenplatz, der jeden Verein für neue Spieler – speziell im Jugendbereich – interessanter macht, will der LFC Laer auch sportlich wieder durchstarten. Dass die Erste nicht aus der Kreisliga B abgestiegen ist, hat sie zum Großteil Corona und dem Saisonabbruch zu verdanken. „Wir werden den Kader jetzt verjüngen und peilen mittelfristig den Aufstieg in die Kreisliga A an“, gibt der 2. Vorsitzende Frank Gisselmann die Marschroute vor.
In der Jugend ist es das Ziel, für alle Altersklassen Mannschaften melden zu können. Bei den Mädchen klappt das schon super. „Wir haben eine U11, eine U13 und eine U15“, sagt Gisselmann stolz. Verstärkungen sind in allen Bereichen erwünscht. „Wir wollen weiter wachsen.“
Das ist zuletzt durch die neuen Abteilungen Disc-Golf und Lacrosse (Bundesliga) schon gelungen.
Weil auch das alles viel Geld kostet und der Verein finanziell nicht auf Rosen gebettet ist, hat der Vorstand einen Antrag auf Sportstätten-Förderung gestellt. „Der liegt nun bei der Bezirksregierung“, sagt Frank Gisselmann, der hofft, dass „in drei bis sechs Wochen ein positiver Bescheid kommt“. Dieser beinhalte eine Fördersumme in Höhe von rund 85.000 Euro. Hinzu kommt ein Eigenanteil von rund 35.000 Euro, der von Vereinsseite gestemmt werden muss.
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Dabei hoffen Frank Gisselmann & Co. einmal mehr auf die Sponsorengemeinschaft, die dem LFC Laer seit Jahren die Treue hält und zuletzt einen mobilen Fußballplatz zum Ausleihen finanzierte. Aber auch die Mitglieder und Bürger sollen ins Boot geholt werden. „Wir starten jetzt einen Spendenaufruf“, kündigt Gisselmann an. Der Clou: Jeder, der etwas spendet, soll einmalig als Belohnung ein Trikot geschenkt bekommen. Mit der Aufschrift „Pioniere in Laer“.
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