Bochum. Die Radstation am Hauptbahnhof Bochum muss immer wieder Kunden wegschicken, weil sie stark überlastet ist. Die Stadt hat bisher keine Pläne.

„Wir sind mehr als überlastet“, sagt Heinz Gorgol, Betriebsleiter der Radstation des Vereins für integrative Arbeit (ViA). Eng an eng stehen die vielen Fahrräder in der Räumlichkeit neben dem Eingang des Bochumer Hauptbahnhofs. Immer müssen Gorgol und die anderen Mitarbeiter Kunden wegschicken, weil einfach kein Platz mehr da ist. „Wir haben uns über die Zeit einen so guten Namen erarbeitet. Den machen wir uns jetzt kaputt, obwohl wir da nichts für können“, bedauert der Betriebsleiter.


Dass Menschen sauer sind, wenn sie ihr teures E-Bike nicht, wie geplant, an dem sicheren Ort abstellen können, kann Gorgol sehr gut nachvollziehen. Doch: Ihm sind die Hände gebunden. „Wir stellen die Räder schon an den Seitenrand. Allerdings hat die Bahn einen Materialraum und wir müssen den Zugang frei halten“, erklärt er.

Radstation Hauptbahnhof Bochum: Situation durch Corona weiter verschärft


Durch Corona hat sich die Situation noch verschärft, weil immer mehr Bochumer das Fahrrad nutzen würden. „Es war 2019 schon voll, aber irgendwie haben wir es bis zum Winter geschafft. An sonnigen Tagen ist es nun aber wirklich voller als voll“, so Gordol.

Seine Lösung: ein Neubau oder zumindest ein Umzug in ein anderes Gebäude. „Was auch immer es für Möglichkeiten gibt, ich hoffe einfach, dass eine gefunden wird“, meint der Betriebsleiter der Radstation. Auch Bochumer Tim Ehlhardt, der sich schon seit Jahren für eine Verbesserung der Situation einsetzt, hofft, dass endlich etwas passiert. „Vorübergehend würde sich auch eine Container-Lösung anbieten, so lange, bis es ein anderes Gebäude gibt“, schlägt er vor.

Stadt Bochum hat bisher keine Pläne für die Radstation

Die Stadt Bochum, die Mieter des Gebäudes ist und es dem gemeinnützigen Verein Via zur Verfügung stellt, ändert in naher Zukunft nichts, um die Situation zu entschärfen. „Uns ist bewusst, dass die Radstation stark und bis zur Überlastung genutzt wird. Derzeit gibt es aber keine Pläne“, sagt Stadtsprecher Peter van Dyk. Sollte irgendwann der Buddenbergplatz, der Platz hinter dem Bahnhof, neugestaltet werden, könnte man über einen Neubau nachzudenken.


Eine gute Nachricht gibt es aber von der Stadt: Nach Neuaufbau des abgerissenen Parkhauses P7 durch die Bochumer Wirtschaftsentwicklung soll es dort auch 170 Plätze für Fahrräder geben. Wann das der Fall ist, kann der Stadtsprecher aber noch nicht sagen.