Bochum. Der 3. Teil des Satire-Hörspiels „Der Putsch“ mit Wolfgang Wendland und Patrick Joswig ist fertig. Das Drehbuch wurde wegen Corona aktualisiert.

Auch Putschisten sind nicht unantastbar. Dass man nach einem geglückten Staatsstreich liefern muss, sieht Bundeskanzler Jens Markowitz (Kassierer-Sänger Wolfgang „Wölfi“ Wendland) anders. Seine Amtszeit verbringt er im bolivianischen Home-Office. Nur: „Arbeit ist Scheiße!“ „Superminister“ Stefan Holtbrinck (Patrick Joswig) soll deshalb alles regeln, Corona bekämpfen und die Wirtschaft retten.

Auch die dritte Auflage von Sebastian Büttners Hörspiels „Der Putsch“ schafft es, die aktuellen Geschehnisse als Grundlage in die fiktive Geschichte einzuflechten.

Von Bottrop bis Bolivien

2016 ging es los. Wendland übernahm die Rolle des Wurstfabrikanten Jens Markowitz. Mit Schauspieler Joswig als Marketingmanager Holtbrinck putschte er sich zum Oberbürgermeister in Bottrop. 2018 sägte Markowitz größere Leitern an, holte sich das Kanzleramt.

Markenzeichen der Putsch-Trilogie ist die Aktualität: Kontaminierte Flächen, Öko-Größenwahn gegen voll automatisierte Massenproduktion, „GroKo“-Beziehungskrisen, strauchelnde Volksparteien und – nicht zu vergessen – eine Alpaka-Farm begleiten Markowitz von Bottrop über Berlin bis Bolivien.

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Ruhrpott-Typen kommen zu Wort

Erst eine Pandemie hätte es fast geschafft, die Fiktion zu überholen. Autor Sebastian Büttner: „Der spezielle Humor der ‚Putsch-Reihe‘ lebt davon, dass ich aktuelle, gesellschaftlich relevante Themenstränge aufgreife und sie auf einen ‚Durch-und-durch-Ruhrpott-Typen‘ wie Markowitz treffen lasse. Dabei kann es durchaus schon mal vorkommen, dass mich die aktuellen Geschehnisse einholen.“ Eigentlich war der dritte Teil schon vor Covid-19 geschrieben – ohne Virus: „Das wirkte irgendwie so, als spielte die Story ‚in einem Land vor unserer Zeit‘. Deswegen hab‘ ich das Skript während des Lockdowns überarbeitet“, so Büttner.

Corona-Auflagen bei Aufnahmen

Auch bei den Aufnahmen war Corona präsent, erzählt Patrick Joswig: „Die meisten Tonspuren wurden eingeschickt. Im Düsseldorfer Studio galten alle bekannten Hygienekonzepte und Abstandsregeln. Als Sprecher bin ich sowieso alleine und abgeschottet in meiner Kabine.“

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Joswigs Figur Holtbrinck hat irgendwann genug: „Markowitz sonnt sich auf seiner Alpaka-Farm, während ich als Innen-, Außen-, Verteidigungs- und Familienminister den Laden alleine laufen lasse.“ Trotz der besonderen Arbeitsbedingungen „hat’s mich gefreut, dass die Trilogie jetzt fertig ist“.

>>> Ab August auf Sendung

Die Polit-Satire „Der Putsch 3“ feiert auf „Eins Live“ am 23. August (Sonntag) um 23 Uhr Premiere. Dann kann das Hörspiel auch online beim WDR gestreamt werden.

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