Bochum. Nachdem Corona-Ausbruch im Augusta-Krankenhaus gibt es jetzt 14 bestätigte Infektionen. Die Klinik hat einen eigenen Krisenstab eingerichtet.

Die Situation im Bochumer Augusta-Krankenhaus, in dem am Freitag erstmals von Corona-Infektionen durch einen an Covid-19 erkrankten Patienten berichtet wurde, bleibt ernst. Nachdem in der Klinik an der Bergstraße seit Freitag insgesamt 757 Patienten und 528 Klinikmitarbeiter auf das Virus getestet wurden, liegen jetzt weitere Ergebnisse vor. Aktuell sind sieben Patienten und sieben Mitarbeiter positiv auf das Virus getestet worden. Diese neuen Zahlen meldete die Stadt am Montagabend.

Weitere Testreihen folgen

In enger Abstimmung mit dem Bochumer Gesundheitsamt wurde nun entschieden, dass weitere Testreihen erfolgen werden. Die Mitarbeiter werden demnach zweimal in der Woche auf das Virus getestet, Patienten einmal und ein weiteres Mal unmittelbar vor der Entlassung. Die umfangreiche Kontaktverfolgung dauere, so das Gesundheitsamt, weiter an. Auch alle weiteren Mitarbeitenden des Krankenhauses werden in den kommenden Tagen getestet.

Dazu erklärte am Montagmittag Chefarzt Prof. Dr. Santiago Ewig als Leiter des aufgrund der aktuellen Situation in der Klinik eingerichteten Krisenstabes: „Wir setzen alle gängigen Standards um und überprüfen diese aufgrund der aktuellen Situation. Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass es weitere Übertragungen gibt.“

Prof. Dr. Santiago Ewig ist Chefarzt der Klinik für Pneumologie und Infektiologie und Leiter des Krisenstabs am Augusta-Krankenhaus.
Prof. Dr. Santiago Ewig ist Chefarzt der Klinik für Pneumologie und Infektiologie und Leiter des Krisenstabs am Augusta-Krankenhaus. © Augusta

Ewig, der auch Leiter der Klinik für Pneumologie und Infektiologie an der Augusta-Klinik ist, berichtet zudem, dass der Patient, der am Freitag als sogenannter Superspreader (jemand, der aufgrund seiner Symptome und einer hohen Viruslast viele Personen angesteckt hat) zur Zeit auf der Intensivstation behandelt werde. Bei den anderen Infizierten seien bisher nur recht milde oder gar keine Symptome aufgetreten.

Richtlinien des RKI umgesetzt

Als eine der ersten Maßnahmen hat der Krisenstab in Einklang mit den Richtlinien des Robert-Koch-Institutes (RKI) entschieden, dass das Augusta-Krankenhaus zunächst bis zum kommenden Montag, 27. Juli, unter Quarantäne gestellt wird. Dies bedeutet konkret, dass es bis zu diesem Tag weder ambulante Behandlungen und noch Neuaufnahmen dort geben wird. Außerdem gilt bis auf weiteres ein komplettes Besuchsverbot.

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Krankenhausverbund mit insgesamt rund 900 Betten

Unter dem Dach der Evangelischen Stiftung Augusta sind mittlerweile unter anderem Kliniken, Pflegeeinrichtungen und Ambulante Dienste in Bochum, Hattingen und Herne organisiert.

Bei den Krankenhäusern handelt sich um die Augusta-Kranken-Anstalt (Bochum-Mitte), das Ev. Krankenhaus in Hattingen und die Augusta-Kranken-Anstalt (Bochum-Linden).

Insgesamt gibt es in dem Krankenhausverbund 900 Betten und 29 Fachabteilungen. Von dem aktuellen Corona-Ausbruch ist das Haus an der Bergstraße in Bochum-Mitte betroffen.

Covid-19-Station mit sechs Patienten

Zusätzlich hat das Krankenhaus nach Rücksprache mit dem städtischen Gesundheitsamt die Stationen gemäß den RKI-Richtlinien neu aufgeteilt, um ein weiteres Ausbreiten des Virus in dem Haus soweit eben möglich zu unterbinden. Es gibt eine komplette abgeriegelte Covid-19-Station mit derzeit sechs Patienten und eine weitere mit Verdachtsfällen. Dabei handele es sich um 25 Personen, die zwar bisher negativ getestet wurden, jedoch aufgrund ihrer Kontakte einem hohen Infektionsrisiko ausgesetzt waren. Patienten, die bislang als unauffällig gelten, wurden, soweit eben möglich in Einzelzimmern untergebracht.

Eine Vielzahl anderer Patienten sei aufgrund der aktuellen Situation mittlerweile entlassen worden. Dabei handele es sich, so die Stadt, ausschließlich um Patienten mit einem negativen Testergebnis. Nach einer Woche würde diese Personengruppe erneut getestet. Derzeit befinden sich noch insgesamt 150 Patienten in stationärer Behandlung im Augusta-Krankenhaus.

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