Bochum. Das Bochumer Bergbaumuseum hat eine neue Gastronomie. Der Name könnte passender nicht sein: Das Lokal direkt unterm Förderturm heißt „Kumpels“.
Drei Jahre dauerte der Umbau des Bochumer Bergbaumuseums. Mehr als 30 Millionen Euro wurden investiert, um die Erinnerung an die Montanindustrie dauerhaft wach zu halten. 2019 wurden die neuen Rundgänge eingeweiht. „Was noch gefehlt hat, waren wir“, sagen Felix Maraun (31) und Wladimir Paster (35). In diesen Tagen haben sie die neue Gastronomie im Bergbaumuseum eröffnet. Der Name könnte stimmiger nicht sein: „Kumpels“.
Die Porträts stolzer rußgeschwärzter Bergmänner schmücken die Wände. Die Tischfüße korrespondieren mit dem grünen Anstrich des Förderturms. Einweggläser mit Kohlebrocken und Windlichter in Grubenlampen-Optik baumeln über den Gästen. „Wir sind hier im Herzen des Bergbaumuseums. Und das soll man auch an der Ausstattung erkennen“, sagt Felix Maraun.
Gastro-Fläche war früher Ausstellungshalle
Ebenso stylisch wie traditionsbewusst kommt das „Kumpels“ daher. Bis dahin war es ein weiter Weg. „2017 wurde die neue Museums-Gastronomie ausgeschrieben, die die bisherige Cafe-Kantine ablösen sollte“, erzählt Wladimir Paster, der in Wanne-Eickel die „Palastkantine“ im Mondpalast und in Recklinghausen den Schank- und Speisekeller „17Achzig“ betreibt. Mit Felix Maraun, der als Küchenmeister u.a. in der „Gesellschaft Harmonie“ und im Dortmunder BVB-Hotel „L’Arrivèe“ gearbeitet hat, erhielt Paster den Zuschlag. Doch es sollte noch drei Jahre dauern, bis die Pächter ihr „Kumpels“-Konzept auf der neu geschaffenen Gastro-Fläche in einer ehemaligen Ausstellungshalle umsetzen konnten.
Entstanden ist ein Lokal, das die Brücke zwischen historischer Revier-Seligkeit und zeitgemäßer, junger Küche schlägt. Einzigartig ist die Lage direkt unter dem Museums-Förderturm. Gelungen erscheint der Dreiklang der erfreulich schlanken Karte. In der Kategorie „Heimatherd“ findet sich Deftiges wie Erbseneintopf mit Mettwurst (6,50 Euro) oder Seelachs mit Graupen (9,50 Euro). „Kohle & Stahl“ stehen für „Mannis Mantaplatte“ mit Currywurst und Pommes (6 Euro) oder Burger-Variationen (ab 6,90 Euro). Der „Schrebergarten“ offeriert gesunde Kost wie „Salat vonne Helga“ (8,50 Euro).
Bedarfs-Gastronomie am Abend
112 Sitzplätze umfasst das „Kumpels“. Hinzu kommen das großzügige Atrium unter dem Förderturm und eine Terrasse mit Biergarten. „Schicht am Schacht“ ist zu den Öffnungszeiten des Museums dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr (montags Ruhetag).
Der Zugang erfolgt zwar über den Haupteingang des Museums. „Ein Besuch bei uns ist aber auch ohne Museumseintritt möglich“, betonen die Pächter, die für das Abendgeschäft eine Bedarfs-Gastronomie anstreben: etwa für Geburtstage und Hochzeiten, Bier- und Whisky-Tastings, Krimi-Dinner und Kulturveranstaltungen. Anfragen aller Art sind willkommen.
Infos und Buchungen auf www.kumpels.de.