Bochum. Wohnungsunternehmen in Bochum bieten Corona-gebeutelten Mieter individuelle Lösungen an. Keiner werde seine Wohnung verlieren.
Dank einer Sonderregelungen waren Mieter, die Corona-bedingt ihre Miete nicht bezahlen können, sicher vor der Kündigung. Nun ist dieser besondere Schutz Ende Juni ausgelaufen. Einige große Wohnungsunternehmen in Bochum wollen aber weiter freiwillig auf die missliche Lage von Mietern Rücksicht nehmen.
So wird die VBW als größter Wohnungsanbieter in der Stadt mit 12.600 eigenen und 178 fremdverwalteten Wohnungen bis zum 30. September 2020 weiterhin auf fristlose Kündigungen, Zahlungs- sowie Räumungsklagen verzichten. Dies gelte auch für Mieterhöhungen und Mietanpassungen. „Wir lassen unsere Kunden nicht im Stich und möchten weiter helfen“, sagt VBW-Geschäftsführer Norbert Riffel. „Wir wissen, dass immer noch viele Menschen mit finanziellen Problemen kämpfen, obwohl die Infektionszahlen gesunken sind und sich die Lage auf den ersten Blick entspannt hat.“
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Ein Prozent der Vonovia-Mieter sind betroffen
Deutschlands größer Vermieter, die in Bochum beheimatete Vonovia und dort Vermieter von einigen Tausend Wohnungen, kündigt Ähnliches an. „Bei uns gilt weiterhin: Kein Mieter, der aufgrund der Corona-Pandemie in Not geraten ist, wird seine Wohnung verlieren“, sagt Unternehmenssprecherin Bettina Benner. Bis September werde es auch keine Mieterhöhungen nach Modernisierungen geben.
Bundesweit haben sich etwas mehr als ein Prozent der Mieter aufgrund von Zahlungsschwierigkeiten durch Corona bei der Vonovia gemeldet. Mit individuellen, gemeinsam abgesprochenen Lösungen werde ihnen geholfen. „Wir haben all unsere 350.000 Haushalte in Deutschland angeschrieben und ihnen finanzielle Unterstützung zugesagt“, hatte Vonovia-Vorstandsvorsitzender Rolf Buch am Dienstag bei der Hauptversammlung seines Unternehmens gesagt - und betont: „Niemand, der aufgrund des Corona-Virus in Not geraten ist, muss ausziehen.“
Genossenschaft bietet individuelle Lösungen an
Ähnlich halten es auch Mitbewerber auf dem Wohnungsmarkt. Vivawest lässt auf Anfrage dieser Zeitung wissen: „Wir werden uns wohlwollend um individuelle, einvernehmliche Lösungen bemühen. Vor dem Hintergrund der Corona-Krise haben wir seit März auf Mietanpassungen verzichtet. Mieterhöhungen werden jetzt erst wieder zum 1. September gültig.“ Mieter, die wegen der Corona-Krise Schwierigkeiten bei der Mietzahlung haben, können eine Mail an Mieterhilfe@vivawest.de senden.
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Der Gemeinnützige Wohnungsverein, mit knapp 3000 Wohnungen Bochumer größte Wohnungsgenossenschaft, bietet ebenfalls individuelle Lösungen an. Es habe nur einige Fälle gegeben, in denen sich Mieter wegen Corona an den GWV gewendet haben, so Vorstandsmitglied Christian Knibbe. Auch in Zukunft werde die Genossenschaft gemeinsam mit den Mietern Lösungen suchen.
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