Bochum. 19.462 Menschen in Bochum sind arbeitslos, die Arbeitslosenquote ist zweistellig. Für knapp 38.000 Beschäftigte wurde Kurzarbeit angemeldet.
Zum ersten Mal seit langer Zeit hat Bochum wieder eine zweistellige Arbeitslosenquote. Sie lag Ende Juni bei 10,0 Prozent und damit knapp über dem Mai-Wert (8,2). Dennoch ist bei der Arbeitsagentur Bochum von einem „robusten Arbeitsmarkt“ die Rede.
Vor allem ausbleibende Neueinstellungen und fehlende Maßnahmen zur Arbeitsbeschaffung haben dazu geführt, dass nun 19.462 Bochumerinnen und Bochumer ohne Arbeit sind; 406 Personen mehr als noch Ende Mai. Vor allem im Vergleich zum Vorjahr sind das ernüchternde Zahlen. Es ist eine Anstieg um 2983 Arbeitslose.
Dennoch: Die Kurzarbeit und eine allmählich wachsende Personalnachfrage tragen offenbar dazu bei, dass sich die Lage allmählich stabilisiert. „Wir müssen zunächst einmal feststellen, dass das rasche Ansteigen der Arbeitslosigkeit, wieder deutlich rückläufig ist“, sagt Frank Neukirchen-Füsers, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Bochum. „Auffallend ist, dass trotz der Sommerzeit die Unternehmen wieder einstellen. Die Unternehmen gewinnen an Zuversicht.“
Fast 38.000 Beschäftigte in Kurzarbeit
Deutlich zurück geht die Zahl der Betriebe, die Kurzarbeit anmelden. Aktuell sind es 70 Betriebe, im Mai waren es noch 300 für 3388 Mitarbeiter und damit deutlich weniger als in den Monaten davor. Im April waren die Kurzarbeit-Anzeigen sprunghaft von 447 (März) auf 2445 Unternehmen angestiegen waren Insgesamt verzeichnet die Agentur für Arbeit in Bochum damit 3280 Unternehmen, die seit Beginn der Pandemie für gegebenenfalls 37.484 Mitarbeiter Kurzarbeit angemeldet haben.
Gemeldet sind derzeit 2606 offene Stellen. Vor allem im Gesundheits- und Dienstleistungsbereich wird das Fachkräftepersonal wieder deutlich aufgestockt. Die Nachfrage in der IT-Branche und im Baubereich waren in den letzten Wochen gleichbleibend hoch. In den Bereichen Handel, Gastronomie und Hotellerie konnte das „Stammpersonal“ mit Hilfe von Kurzarbeit gut gehalten werden, so die Arbeitsagentur. „Dennoch waren und sind sie am ehesten durch die Krise betroffen.“