Bochum. Die Katholische Kirche schrumpft – auch in Bochum.. 1997 Mitglieder weniger zählte sie im Vorjahr. Allein 1203 Gläubige sind ausgetreten.

Die Zahl der Katholiken im Bistum geht weiter deutlich zurück – auch im Stadtdekanat Bochum-Wattenscheid. 106.398 Mitglieder zählt es im Jahr 2019, 1997 weniger als noch zwölf Monate zuvor. Vor zehn zehn Jahren lag die Zahl der Mitglieder noch bei 120.

Vor allem in der anhaltenden Diskussion über den Umgang der Kirche mit Missbrauchsfällen sieht der Essener Generalvikar Klaus Pfeffer einen Grund dafür, dass 2019 im Ruhrbistum 7216 Katholiken (nach 5526 in 2018) aus der Kirche ausgetreten sind. „Es ist bitter zu sehen, dass es uns nicht hinreichend gelingt, die Aufarbeitung der unsäglichen Missbrauchstaten so entschieden und überzeugend voranzutreiben, um verloren gegangenes Vertrauen zurück zu gewinnen“, sagt Pfeffer. Gleichwohl werde der Weg der transparenten Aufklärung und der Präventionsarbeit fortgesetzt, betonte er. „Nur so haben wir überhaupt eine Chance, wieder glaubwürdig zu werden.“

Der relative Anteil der Ausgetretenen an der Gesamtzahl der Katholiken war 2019 mit 0,98 Prozent so hoch wie nie zuvor in der Geschichte des Bistums Essen. Absolut wurde der Wert nur durch 7551 Austritte im Jahr 2014 übertroffen, als der Skandal um den damaligen Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van-Elst viele Menschen bewegte.

1203 Gläubige haben im vergangenen Jahr die Katholische Kirche in Bochum verlassen. Gegenüber den Vorjahr 2018 (914) ist das ein deutlicher Anstieg. 900 Menschen hatten die Katholische Kirche auch 2010 im hiesigen Stadtdekanat verloren. Zugenommen hat immerhin die Zahl der Taufen (662) gegenüber 2018 (638).

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