Bochum-Ost. In Wattenscheid wird schon unter der Erde Altglas gesammelt. Stadtweit wird dieses Pilotprojekt nun ausgeweitet. Als nächstes im Bochumer Osten.

Was es in Holland schon seit vielen, vielen Jahren gibt, wird nun nach und nach auch bei uns im Nachbarland eingeführt: unterirdische Abfall-Container. Stadt und Umweltservice Bochum (USB) starten damit einen Versuch, die Stadt attraktiver zu gestalten. Ein erster Glas-Container „unter Tage“ wurde an der Propst-Hellmich-Promenade in Wattenscheid errichtet. Nun wurde ein zweiter Standort aufgeguckt: im Bochumer Osten.

350 Unterflur-Behälter gibt es im Stadtgebiet bereits, allerdings bei Wohnungsbaugesellschaften auf privatem Grund. Die Stadt will nun zusammen mit dem USB auch selbst sechs öffentliche Standorte anbieten. Diese Initiative ist Teil des Projektes Stadtraumpflege. Die Stadt soll schöner werden, hässliche Container-Plätze, die oftmals auch dazu genutzt werden, illegal Müll neben den Behältern abzuladen, sollen nach Möglichkeit irgendwann aus dem Stadtbild verschwinden. Was bietet sich da mehr an, als den Müll unter die Erde zu verbannen?

Es werden bewusst belebte Plätze ausgesucht

Für die aktuellen Standorte der unterirdischen Container werden bewusst belebte, öffentliche Plätze ausgesucht. Wie jetzt in Langendreer, neben dem Amtshaus am Carl-von-Ossietzky-Platz. Dort, wo viele Menschen zusammentreffen, lädt niemand so schnell seinen Unrat ab. Zudem ist dieser Ort barrierefrei und für sehr viele Bürger fußläufig erreichbar. „Hier soll man bei seinen Einkäufen mal eben zwei, drei Gläser entsorgen können“, erklärt Rainer Sturath vom USB.

Autofahrer können dort, neben der Radstation, nicht so ohne Weiteres halten. Und das sollen sie auch nicht. „Dafür gibt es ja genügend andere Container-Standorte im Stadtgebiet, die gut angefahren werden können“, sagt Rainer Sturath. Er weiß, dass Bochum in Sachen Unterflur-Container hinterherhinkt. Aber das hat aus seiner Sicht auch einen Vorteil: „So können wir aus den Fehlern anderer Städte lernen.“

Sechs Behälter werden in Langendreer in den Boden eingelassen, je zwei für weiße, grüne und braune Flaschen. Die Kosten für einen Standort belaufen sich auf knapp 50.000 Euro. In ein, zwei Monaten könne mit dem Bau begonnen werden, sagt Rainer Sturath. Politisch ist der Weg geebnet – die Bezirksvertretung Ost gab in ihrer Sitzung am Donnerstagnachmittag grünes Licht.


Derzeit gibt es aktuell im gesamten Stadtgebiet 282 Container-Standplätze, die jeweils mit Glas-Containern in unterschiedlicher Anzahl ausgestattet sind. Insgesamt sind 754 Glas-Container aufgestellt.