Bochum. Vermummte Täter haben eine S-Bahn in Bochum an der Weiterfahrt gehindert und sie mit Lackfarbe besprüht. Alles ging blitzschnell.

Insgesamt zwölf unbekannte Täter haben die Abfahrt der S 1 am Bahnhof Bochum-Ehrenfeld verhindert und den Zug mit Lackfarbe besprüht. „Graffiti-Bombing“ nennt die Bundespolizei solche Attacken.

Ihren Angaben zufolge erreichte Samstagnacht (6.) gegen 1.30 Uhr die S-Bahn 1 den Bahnhof im Ehrenfeld. Nach Zeugenaussagen sollen sich zu diesem Zeitpunkt bereits drei Personen am Ende des Bahnsteigs aufgehalten haben. Nach Halt des Zuges blockierten diese eine Zugtür, um so die Weiterfahrt des Zuges zu verhindern.

Alle Graffiti-Täter waren vermummt

Anschließend sollen aus dem Gleisbereich neun weitere Personen auf den Bahnsteig an der Bessemer Straße 100 gestürmt sein. Alle waren vermummt, so die Zeugen. Zwei Mitarbeiter der Bahnsicherheit, die in dem Zug waren, versuchten, die Täter daran zu hindern, die Bahn mit Lackfarbe zu besprühen. Dabei sollen mehrere Männer auf die Mitarbeiter bedrohlich zugekommen sein, woraufhin diese sich mit dem Einsatz von Pfefferspray wehrten.

Daraufhin sollen die Angreifer insgesamt vier Spraydosen auf die Zeugen geworfen haben, welche diese jedoch verfehlten. Nachdem die Täter circa 60 Quadratmeter des Zuges besprüht hatten, flüchteten sie durch die Gleisanlagen.

Strafverfahren wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung und versuchter gefährlicher Körperverletzung

Eine Nahbereichsfahndung der Polizei Bochum verlief erfolglos. Die Bundespolizei stellte die Spraydosen sicher und ordnete die Sicherung der Videoüberwachung aus der S-Bahn an. Im Bahnhofsgebäude wurden weitere Graffiti festgestellt. Die Bundespolizei leitete ein Strafverfahren wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung und versuchter gefährlicher Körperverletzung ein.

Der Bahnhof Ehrenfeld wird nicht videoüberwacht. Die Bundespolizei bittet deshalb um Hinweise: 0800 6 888000.