Bochum. Die Bilanz 2019 der Bogestra zeigt eine stabile Entwicklung. Der Ausblick auf 2020 wegen der Corona-Epidemie ist jedoch mehr als düster.

Mitten in der Corona-Krise legt die Bogestra ihren Jahresabschluss für 2019 vor. Wie bereits berichtet, hat die Pandemie für einen Fahrgastrückgang im ersten Quartal 2020 um rund 80 Prozent gesorgt. In den nächsten Tagen will sich das Unternehmen noch ausführlicher zu den Konsequenzen äußern. Doch die noch so gerade Corona-freie Bilanz des Vorjahres macht das Unternehmen eigentlich optimistisch.

Es gelang dem Nahverkehrsunternehmen, seine Fahrgastzahlen noch einmal zu steigern. Im letzten Jahr nutzten 143,3 Millionen Menschen die Busse und Bahnen, ein Anstieg um 0,49 Prozent. Insgesamt wurden 137,87 Millionen Euro umgesetzt, die Bilanzsumme wird mit gut 402 Millionen Euro festgestellt. Der Verlust von 59,15 Millionen Euro wird von der Holding für Versorgung und Verkehr, die für die Städte Bochum und Gelsenkirchen die Bogestra-Aktien verwaltet, ausgeglichen.

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Kerber: Gutes Geschäftsjahr mit Herausforderungen

Andreas Kerber, Bogestra-Vorstand für Finanzen, Kunden und Fahrzeuge, kommentiert die Bilanz so: „Wir schauen auf ein gutes Geschäftsjahr mit zahlreichen Herausforderungen zurück. Die Fahrgastzahlen sind leicht gestiegen, ebenso der Kostendeckungsgrad. Mit Investitionen von mehr als 87 Millionen Euro ist es uns gelungen, weitere Weichen für die Zukunft zu stellen.“

Die Vorstände Andreas Kerber (l.) und Jörg Filter führen die Bogestra.
Die Vorstände Andreas Kerber (l.) und Jörg Filter führen die Bogestra. © Michael Grosler

Kerber erinnert daran, dass das Geschäftsjahr von den umfassenden Vorbereitungen für das Netz 2020 bestimmt war. Dies stelle den Grundstein der innerstädtischen Mobilität in Bochum dar. Außerdem seien die ersten Elektrobusse bestellt worden. Kerber freut sich darüber, dass es zudem gelungen sei, die „Mutti“-App als mobiles Orientierungs-System weiter zu etablieren.

Bahnen und Busse neu angeschafft

Der Rat hatte, wie die Stadtverwaltung deutlich machte, aufgrund der Corona-Lage, nicht die Möglichkeit, den Jahresabschluss – wie eigentlich üblich und erforderlich – ausführlich zu diskutieren. Die Zustimmung aber war dringend nötig, damit aufgrund der Berichtsfristen bei den Banken möglicherweise Kaptalverstärkungen und Überbrückungskredite rechtzeitig beantragt werden können. Dem Abschluss wurde daher zugestimmt.

Das Verkehrsunternehmen hatte im vergangenen Jahr erheblich in Fahrzeuge und seine Infrastruktur investiert. So wurde das elektronische Stellwerk in Riemke für knapp 13 Millionen Euro erneuert, neun neue Straßenbahnen (12,8 Mio. Euro) und 23 neue Omnibusse (7,8 Mio.) gekauft sowie für über 22 Millionen Euro 14 weitere Stadtbahnwagen anderer Typen angeschafft.

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