Bochum. Angst macht sich im Marienstift breit. Zwei weitere Bewohner des Altenheims sind positiv getestet worden. Sie haben aber derzeit keine Symptome.

Jetzt macht sich erneut große Sorge breit im Altenheim St. Marienstift in der Bochumer Innenstadt. Zwei weitere Bewohner des Heims sind positiv auf das Corona-Virus getestet worden. Dabei handelt es sich um eine 86-jährige Frau und einen 80-jährigen Mann, wie das Heim auf Anfrage mitteilt. "Bis jetzt sind beide zum Glück wohlauf und ohne Symptome", sagte der Sprecher der Hattinger Theresia-Albers-Stiftung als Träger des Hauses. Ab sofort steht das komplette Altenheim mit seinen 85 Bewohnern unter strenger Quarantäne, die das Gesundheitsamt angeordnet hatte.

Ernüchterung ist eingekehrt

Wie berichtet, war in der vergangenen Woche ein Mann an Nierenversagen in einem Krankenhaus gestorben, der allerdings kurz vor seinem Tod auch positiv auf Covid-19 getestet worden ist. Wie die WAZ erfuhr, leben die beiden jetzt neu getesteten Personen in einem anderen Wohnbereich der Einrichtung. Die Ergebnisse von weiteren getesteten Bewohnern standen am Mittwoch noch aus. Am Mittwochabend sprach die Stadt von rund 30 ausstehenden Ergebnissen bei Bewohnern Ein Sprecher der Stadt zur aktuellen Lage in dem Heim: "Derzeit ist die Situation dort stabil."

Der Wohnbereich des später verstorbenen Mannes war schon zuvor unter Quarantäne gestellt worden. Die 18 Personen, die dort leben, waren ebenfalls unmittelbar nach Bekanntwerden des Todesfalls auf das Virus getestet worden. Niemand hatte sich jedoch infiziert, was auch für 42 Mitarbeiter der Alten- und Pflegeeinrichtung der Fall war. Die Leiterin des Hauses, Doris Stawinoga, hatte darauf mit großer Erleichterung reagiert.

Betreuung durch Marienstift ist gut

Im Wohnbereich direkt neben der Station mit dem ersten Fall lebt die 86-jährige Mutter des Bochumers Frank Hoelz. Er hat am Mittwochmorgen einen Anruf des Sozialen Dienstes erhalten. "Ja, mir wurde gesagt, dass das ganze Haus jetzt unter Quarantäne steht. Ich mache mir natürlich große Sorgen." Bisher sei er eigentlich sehr zufrieden mit der Betreuung durch das Altenheim, auch während der Corona-Krise.

"Ich war vor der Krise jeden Tag bei meiner Mutter. Das geht jetzt natürlich nicht mehr", so Hoelz. Aber die Mitarbeiter hätten Video-Telefonie ermöglicht. "Auch ein Päckchen mit Essen für meine Mutter durfte ich schon einmal an der Pforte abgeben." Er telefoniert jetzt oft mit seiner Mutter, die nach mehreren Schlaganfällen an den Rollstuhl gebunden sei.

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