Bochum/Witten. Der Wahlkampf lebt: Die CDU teilt gegen die Bochumer Grünen aus. Die Grünen hatten drei kritische Fragen zum Autokino am Kemnader See gestellt.
Um die Einrichtung des Autokinos am Kemnader See entspinnt sich eine politische Debatte. Vom heutigen Mittwoch, 6. Juni, an werden in dem von der WAZ präsentierten Freiluft-Kino Filme gezeigt. Zum Auftakt gibt’s einen Ruhrpott-Klassiker: Peter Thorwarths „Bang Boom Bang“. Der Einlass erfolgt ab 19.30 Uhr, Filmbeginn mit Einbruch der Dunkelheit.
Doch jetzt gibt es Zoff: Die Grünen hatten in der Sitzung des Ausschusses für Planung und Grundstücke am Mittwoch, 5. Mai, kritisch angefragt, ob es die "Einnahmequelle" für die Freizeitgesellschaft Kemnade wert sei, "dass wir ein Landschaftsschutzgebiet über eine lange Periode einer solchen Belastung aussetzen". Die Einrichtung des Autokinos vor dem Hintergrund der Corona-Krise war vorläufig nur für vier Wochen angestrebt.
Was im Landschaftsschutzgebiet erlaubt ist
Für die Grünen hatte Martina Foltys-Banning zudem gefragt, wie vor einer möglichen Verlängerung der Genehmigung Gremien wie der Naturschutzbeirat eingebunden werden könnten. Folty-Banning fragte zudem: "Wurde im Vorfeld der Genehmigung nach anderen, schon bereits versiegelten Standorten für ein Autokino gesucht?". Das Kino wird auf der Wiese, die sonst vom Zeltfestival Ruhr genutzt wird, direkt am Kemnader See aufgebaut.
Autokino am Kemnader See
Das Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG, §26) sagt zu Landschaftsschutzgebieten, dass dort alle Handlungen verboten seien, "die den Charakter des Gebiets verändern oder dem besonderen Schutzzweck zuwiderlaufen". Der Kemnader See ist seit 1998 mit einer Fläche von rund 80 Hektar ein die Stadtgrenze überschreitendes Landschaftsschutzgebiet.
"Grüne treten als Spaßbremse auf"
Die CDU kritisiert im Nachgang der Sitzung die Anfrage der Grünen: „Die Intention der Anfrage“, so CDU-Fraktionsvorsitzender Christian Haardt, „ist eindeutig. Hier treten die Grünen mal wieder als Spaßbremse auf und hätten viel lieber, dass alle zu Hause bleiben. Nach fast sieben Wochen des Daheimbleibens muss auch einmal wieder etwas Freude verbreitet werden.“
Vergleich mit dem Zeltfestival
Haardt führt weiter aus: Nachdem die Kinos seit Wochen geschlossen seien, erfreuten sich die teilweise neu eingerichteten Autokinos großer Beliebtheit. Auf diese Weise könnten nicht nur Filme geschaut, sondern auch Konzerte besucht werden. Beim Zeltfestival, so erinnert die CDU, parken die Gäste ihre Fahrzeuge auch auf einer großen Wiese und die CDU-Fraktion verstehe daher die Aufregung der Grünen nicht, warum dies beim Autokino anders sein soll. Bis zu 440 PKW können täglich an den Veranstaltungen im Autokino teilnehmen. Beim Zeltfestival kommen täglich mehrere Tausend Autos zum Festivalgelände.
CDU: Grüne Umfragewerte im Sinkflug
„Hier wird mal wieder eine tolle Idee für die Bürgerinnen und Bürger von den Grünen torpediert. Nachdem sich ihre Umfragewerte im Sinkflug befinden versuchen die Grünen mit solchen Anfragen den Bürgerinnen und Bürgern den Spaß zu verderben und Aufmerksamkeit zu erzielen“, so Christian Haardt abschließend.
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