FDP & Stadtgestalter möchten den Bochumer Weihnachtsmarkt verlängern, um Schausteller zu unterstützen. Bochum Marketing sieht das skeptisch.

Mit einer einmaligen Verlängerung des Bochumer Weihnachtsmarktes 2020 bis zum Drei-Königs-Tag am 6. Januar will die Ratsfraktion FDP & Stadtgestalter die durch die Corona-Krise gebeutelten Schausteller unterstützen.

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„Das in der Corona-Krise verordnete Verbot von Großveranstaltungen ist gesundheitlich notwendig. Den Schaustellern brechen dadurch aber viele Einnahmen weg. Eine Verlängerung des Weihnachtsmarktes wäre eine unbürokratische Hilfe, die Einnahmeverluste der Schausteller aus dem Frühling und Sommer zumindest ein wenig auffangen zu können“, sagt Fraktionsvorsitzender Felix Haltt und verweist auf die Stadt Karlsruhe, die einen entsprechenden Beschluss im Gemeinderat bereits gefasst hat. Voraussetzung für die Verlängerung sei natürlich, dass Veranstaltungen nicht bis zum Jahresende verboten bleiben und ein mit der Stadt abgestimmtes Hygienekonzept erarbeitet werde.

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Veranstalter Bochum Marketing äußert sich auf Nachfrage der WAZ zurückhaltend zu dem Vorstoß. Es sei zunächst wichtig, dass der Weihnachtsmarkt überhaupt stattfinden könne. Eine Verlängerung würde gleichzeitig höhere Kosten bedeuten und außerdem den Wirten des Bermudadreiecks keinen Gefallen tun. Außerdem würde der Name "Weihnachtsmarkt" nicht mehr passen. Ein weiteres Problem: Kunsthandwerker zu halten sei nicht möglich. Es entstehen Lücken, die für kein angenehmes Flair sorgen.

Haltt: „Bochum Marketing sollte die grundsätzliche Skepsis gegenüber einem verlängerten Weihnachtsmarkt aufgeben und eine einmalige Ausnahme für 2020 ernsthaft prüfen. Die Bochumer würden einen verlängerten Weihnachtsmarkt sicherlich gerne annehmen. Zumal: "Von der Magnetwirkung des Weihnachtsmarktes können dann auch Einzelhandel und vielleicht auch wieder Gastronomie profitieren“, so der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Volker Steude.