Bochum-Ehrenfeld. Monika Robrecht zog es in die Welt - zu Gletschern, Vulkanen und Regenwäldern. Von der Corona-Krise wurde die Bochumerin in Vietnam eingeholt.

Als „Anfängerin“ in Bezug auf Weltreisen bezeichnet sich Monika Robrecht. Rund neun Monate lang hat sie ihr heimisches Ehrenfeld verlassen, Gletscher, Eisberge, Regenwälder und Vulkane besucht: „Ich wohne total gerne in Bochum, wollte aber immer auch andere Ecken kennenlernen.“

In den Seniorenbegegnungsstätten und -büros in Bochum und Wattenscheid ist Caritas-Mitarbeiterin Robrecht ein bekanntes Gesicht. Seit Mitte Juni 2019 hat man die 55-Jährige dort aber nicht mehr gesehen. In ihrer Auszeit bereiste sie die Welt, wählte mit Grönland einen eisigen Auftakt: „Dort durfte ich mit einer Reisegruppe das Leben der Inuit kennenlernen und beeindruckende Gletscher und schwimmende Eisberge entdecken.“

Monika Robrecht aus Ehrenfeld reiste alleine und in Begleitung

Sie sah beeindruckende Eisberge in Grönland.
Sie sah beeindruckende Eisberge in Grönland. © Monika Robrecht | privat

Mal alleine, mal in Begleitung durchstreifte Robrecht im Anschluss Europa: Norwegen, Schweden, Dänemark, Estland, Lettland, Litauen, Polen, England, Schweiz, Ungarn, Österreich, Italien – viele Ziele und noch mehr Erfahrungen und Bekanntschaften wurden gemacht. Im lettischen Riga hat sie einen Reisenden türkisch-schwedischer Abstammung kennengelernt, der auf eine spezielle Form der Fortbewegung setzte: „Er war mit dem Tretroller unterwegs, wollte über Russland bis in die Mongolei, dort auf ein Pferd wechseln und durch das Land reiten. Als er mir das erzählte, wusste ich, dass ich eine Anfängerin bin, was Weltreisen angeht“, sagt Robrecht lachend.

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Pure Faszination dank Artenvielfalt und landschaftlicher Höhepunkte machte sich in Mittelamerika breit: „Es ging zum Wandern durch die Regen- und Nebelwälder von Costa Rica.“ Dort „marschierte“ zwar direkt am ersten Tag „eine circa 20 cm große Tarantel neben meinem Wanderschuh – überraschenderweise wandelte sich die Furcht aber in Faszination über die Schönheit.“ Dank Tukanen, Brüllaffen, Waschbären, Krokodilen, Leguanen und mehr. In Nigeria besuchte Monika Robrecht das Schulprojekt „Lesen bildet“. Ins Leben gerufen wurde es vor zehn Jahren von ihrem Bruder und einem befreundeten nigerianischen Priester: „Die Schulkinder und Lehrer haben uns mit wunderschönen traditionellen Tänzen und Liedern begrüßt.“

Bochumerin musste ihre Reise aufgrund von Corona frühzeitig abbrechen

In Südostasien wollte die Ehrenfelderin eigentlich Vietnam mit Rad, Flugzeug, Nachtzug und Booten kennenlernen. Dort wurde auch sie letztlich von der weltweiten Corona-Krise eingeholt: „Nach einer knappen Woche haben wir gemerkt, dass in Vietnam Tempel und Museen geschlossen wurden. Später auch Hotels und Restaurants. Natürlich habe ich die Ausbreitung immer verfolgt, per WhatsApp und Instagram ist man ja eh immer mit allen verbunden.“

Zeit in Bochum genießen

Monika Robrechts nächstes Reiseziel Botswana wurde storniert: „Ich genieße jetzt die Zeit eben in Bochum. Es gibt auch hier so viele schöne Ecken.“

Mit einer Freundin und mit Abstand wird nun durch die Heimat gewandert. Auch auf die Rückkehr zur Arbeit im Mai freue sie sich. „Botswana hole ich nach, sobald es wieder möglich ist.“

Beeindruckt war sie von der Disziplin und Freundlichkeit der Vietnamesen: „Alle haben mitgemacht, Masken sind sowieso nichts Ungewöhnliches, da viele sie zum Schutz gegen die Abgase tragen. In den Hotels wurde Fieber gemessen, es gab Desinfektionsmittel und alle waren immer sehr herzlich.“ Auch bei einer Kontrolle während einer Busreise: „Als alle untersucht und überprüft waren, wünschten wir uns lächelnd gegenseitig Gesundheit.“

Von Hanoi aus ging es zurück nach Deutschland

Mit einem der letzten „regulären Flüge ging es von Hanoi aus am 23. März zurück nach Deutschland.“ Ihr Fazit nach der Weltreise: „Es gibt so viele Dinge, die uns Menschen verbinden: Musik, Tanz, Essen, Freude am Erhalt der eigenen kulturellen Geschichte und Bräuche, der Wunsch nach Gemeinschaft und Geselligkeit und die Liebe zur Natur. Ich selbst habe den Luxus von Wasser, Sauberkeit und alltäglichen Gütern wieder neu schätzen gelernt.“

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