Bochum. Drei Bochumer DJs legen zum Tanz in den Mai an speziellen Orten in der Brauerei Moritz Fiege auf. Das Publikum ist per Internet-Stream dabei.

In der Bochumer Fiege-Brauerei gibt’s nicht nur Bier, sondern neuerdings auch Techno-Klänge. Ein Special Event macht’s möglich.

Bässe wummern durch das Treppenhaus des fünfstöckigen Sudhauses der Privatbrauerei Moritz Fiege in Bochum. Nach einer kurzen Fahrt im dunkelgrünen Aufzug tritt man in das gleißende Licht der untergehenden Sonne, das einen holzgetäfelten Raum mit großen Fenstern flutet. Hinter einem DJ-Pult aus Bierkästen und Europaletten legt ein Mann Musik auf. Es ist Samstagabend und das Geschehen in der „Zirbelstube“ der Bochumer Traditionsbrauerei, in der sonst die Brauereiführung endet, mutet beinah wie eine Party an - eine in Corona-Zeiten fast vergessene Abendbeschäftigung.

Die tanzende Menge fehlt

Doch die tanzende Menge fehlt, nur einige Zuschauer „auf Abstand“ wippen im Takt der Musik; fünf Kameras sind auf den DJ Max Bering gerichtet. Er ist einer von drei DJs, die dieser Tage in der Brauerei Musik auflegten, die zum „Tanz in den Mai“ am Abend des 30. April als Internet-Videostream in die Welt geschickt werden soll. An drei besonderen Orten, im Vollgutlager zwischen meterhohen Türmen aus Bierkästen, in der Zirbelstube vor der Bochumer Skyline und im Braukeller servieren DJ Pearl, Max Bering und Patric La Funk tanzbare Housemusik.

Idee kam von den Fiege-Junioren

Die Idee dazu hatten die Fiege-Junioren Carla und Hubertus Fiege. Sie luden die drei befreundeten Musiker sowie eine Werbeagentur ein, um das dreistündige DJ-Set aufzuzeichnen.

Virtuelle Party für den guten Zweck

„Miteinander“ lautet das Motto der virtuellen Party, das im doppelten Sinne zu verstehen ist. Zum einen möchten die Bochumer DJs und das Familienunternehmen Fiege auch in Zeiten des Mindestabstands die Möglichkeit bieten, gemeinsam in den Mai zu tanzen und zu feiern.

Zum anderen wollen sie damit jene unterstützen, denen die Coronakrise besonders zu schaffen macht. Deshalb wird im Videostream auch zu Spenden an die Bochumer Ehrenamtsagentur aufgerufen. Diese hat eine „Corona-Hotline“ eingerichtet, über die sowohl Hilfe als auch die Herstellung und Ausgabe von Atemschutzmasken organisiert wird.

DJs vermissen ihr Publikum

Wie die allermeisten Künstler vermisst auch DJ Pearl seine Auftritte vor Publikum schmerzlich. Der hauptberufliche Contentmanager produziert House-Klänge, die er als „melodische Musik mit vielen Vocals“ umschreibt. Die gute Stimmung und das besondere Setting in der Brauerei seien ihm eine gelegene Abwechslung.

Auch Max Bering vermisst die tanzende Menge, hat aber einen anderen Weg gefunden seine Musik zu seinen Fans zu bringen. Gemeinsam mit Tim Schablitzki rief er die „Sunset Sessions“ ins Leben: an ungewöhnlichen Orten, etwa auf einem Kölner Hochhaus oder an einem Beckumer See, legt er Musik auf, während die Sonne untergeht. Die Videos gibt’s dann auf Youtube zu sehen.

Von der Stube in den kühlen Keller

Kurz vor Sonnenuntergang wechseln die DJs gemeinsam mit Carla und Hubertus Fiege den Orte, von der Zirbelstube geht’s in den kühlen Braukeller. Bei einer Stippvisite im Lager drückt Carla Fiege auf einen unscheinbaren grauen Knopf und schon erklingt eine raue Männerstimme: „Tief im Westen, wo die Sonne verstaubt...“. Max Bering strahlt – „Grönemeyers ‚Bochum’ auf Knopfdruck, das ist der beste Knopf der Welt!“

>>> Info zu Übertragung

Das DJ-Set wird am 30. April von 18 bis 21 Uhr über die Social Media-Kanäle (Youtube, Facebook und Instagram) gestreamt.

Parallel dazu wird es die Möglichkeit geben, online an die Bochumer Ehrenamtsagentur zu spenden. Info hier

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