Bochum. Auch die Grünen wollen die Springorumtrasse breiter machen. Das hatten SPD-Ratskandidaten vorgeschlagen. Auch ein Tempolimit steht zur Debatte.
"Eine tolle Idee" nennt der verkehrspolitische Sprecher der Grünen, Sebastian Pewny, den Vorschlag zweier SPD-Ratskandidaten, die Springorumtrasse zu verbreitern. "Und weil es eine gute Idee ist, haben wir als Grüne der SPD auch direkt einen Antragsentwurf zugeschickt, damit die Idee schnell umgesetzt werden kann."
Die SPD-Ratskandidaten für die Südinnenstadt und für das Ehrenfeld, Alexander Knickmeier und Jens Matheuszik, hatten in der vorigen Woche vorgeschlagen, die Trasse an geeigneten Stellen breiter zu machen. „An vielen Stellen sehen wir, dass diese an den Seiten ebenerdig weiterläuft. Da sollte eine Verbreiterung relativ kostengünstig möglich sein. Überholvorgänge würden dort dann viel entspannter verlaufen", so Matheuszik.
Regelmäßig kommt es zu brenzligen Situationen auf der Trasse
Wegen ihrer hohen Beliebtheit und Auslastung kommt es immer wieder zu Konflikten und brenzligen Situationen zwischen überholenden Radfahrern, Spaziergängern und Läufern. Vor allem Kinder sind gefährdet. An Wochenenden nutzen mehrere Tausend Menschen die Trasse. Die meisten Menschen haben dort erkennbar sehr viel Spaß und Entspannung. Trotzdem kommt es regelmäßig zu unfallträchtigen Situationen. Oft ist die Fahrbahn nur gut zwei Meter breit.
Zu Bedenken gibt Pewny aber, dass der Regionalverband Ruhr Träger der Trasse ist "und damit in gewisser Weise zuständig" und auch einzubeziehen. "Dass die Springorumtrasse nur dank des Regionalverbandes umgesetzt werden konnte, haben die beiden Ratskandidaten offensichtlich vergessen." Und weiter: "Ich bin sehr gespannt, ob es zu einem echten Antrag im Juni kommt oder es bei Lippenbekenntnissen, Versprechungen und Prüfungen bleibt. Daran und an ihrer Durchschlagskraft innerhalb der SPD müssen sich die beiden Ratskandidaten messen lassen."
WAZ-Leser regt Tempolimit und Polizeikontrollen an
WAZ-Leser und E-Bike-Fahrer Hans Gerd Tomberg sagt: "Es gibt leider Nutzer, die durch ihr individuelles Verhalten für viele andere Menschen die Trasse zur absoluten Gefahrenstelle entwickeln." Er kritisiert zu schnelle Radfahrer und solche, die ständig auf ihren Bordcomputer gucken und nicht auf den Verkehr. Auch einige Hundehalter würden ihre Tiere mitunter nicht bei sich führen, sondern mehrere Meter weit weg, so dass die Leine quer über den Asphalt verlaufe.
Tomberg regt an, ein Tempolimit von 25 km/h einzuführen, an gefährlichen Stellen eine Begrenzug auf 10 km/h. "Die mit Rädern ausgestattete Polizei sollte den Bereich häufiger kontrollieren. Und Rennradfahrer ohne Klingel und Beleuchtungsanlage bekommen eine Mängelkarte und haben ihr Rad zu schieben."